Entlastung

Feuerteufel radelte zu rasant durch Schneehölle

Eine Brandlegung hat er gestanden, drei andere Anschläge könnte der verhaftete Altheimer Wolfgang K. (41) aber nur in einer unglaublichen Rekordzeit geschafft haben: Der Radfahrer müsste schneller als die Polizeiautos gewesen sein, um durch die Schneehölle von Tatort zu Tatort zu kommen.

„Ich bin im Bett beim Fernsehen g´legen“, lautet das dürftige Alibi des entmündigten Altenheimbewohners, der zwar die Brandlegung am Silvesterabend bei der Landwirtin Maria Weber (68) gestand, die drei Weihnachtsattentate jedoch leugnet.

Strecke in 15 Minuten kaum zu schaffen
Und die Stoppuhr entlastet ihn. Als in der Nacht zum 20. Dezember kurz hintereinander die Bauernhöfe des Michael Thurnberger (48) in St. Veit, der Waltraud Kasinger (48) in Altheim und des Franz Ginzinger (47) in Moosbach in Flammen aufgingen, waren die Verbindungsstraßen tief verschneit und nahezu unpassierbar: „Die Einsatzfahrzeuge brauchten für die eineinhalb Kilometer vom ersten zum zweiten Tatort 20 Minuten“, schildert ein Ermittler das Zeit-Weg-Diagramm: Nur etwa 15 Minuten wären dem Zündler für diese Strecke geblieben - zu Fuß wie per Rad kaum zu schaffen.

Erinnerungsfotos bei Löscharbeiten
Obwohl alles für Wolfgang K.´s Rachefeldzug gegen die Feuerwehr spricht, die ihn nicht aufgenommen hat, ist diese Brandserie für einen Pyromanen untypisch: „Er konnte sich nie an den Flammen ergötzen, sondern musste sich gleich auf sein Radl schwingen und zum nächsten Hof sausen“, wundert sich ein Kriminalist. Der Verdächtige wurde zur Tatzeit an keinem Tatort gesehen, ist aber später bei den Löscharbeiten aufgetaucht und hat Erinnerungsfotos gemacht.

Am Montag gehen die Verhöre im Beisein des Sachwalters weiter.

 

 

 

Foto: Vitzthum