Nach dem etwas schmeichelhaften 3:1-Erfolg im Auftaktspiel gegen Kroatien agierte Brasilien beim zweiten Auftritt zwar unverkrampfter, blieb aber gerade in der Offensive gegen die von Routinier Rafael Marquez bestens organisierte mexikanische Abwehr vieles schuldig. "Wir treten hier gegen hochklassige Mannschaften an. Das muss den Leuten bewusst sein", gab Scolari nachher zu bedenken. "El Tri" bleibt für den fünffachen Weltmeister damit weiter ein höchst unangenehmer Gegner: Seit 1999 gewann Mexiko acht von 16 Begegnungen, Brasilien konnte bei vier Unentschieden nur vier Mal gewinnen.
"Die Gegner sind sehr gut"
Vor dem finalen Gruppenduell mit Kamerun am Montag steht den Favoriten die Tür ins Achtelfinale zwar weit offen, eigentlich wollte man aber mit einem Sieg gegen Mexiko bereits vorzeitig weiterkommen. "Dass wir Tabellenführer der Gruppe sind, macht dies nicht zu einem guten Ergebnis, denn mit einem Sieg wären wir für die nächste Runde qualifiziert gewesen. Aber wir müssen einfach akzeptieren, dass der Gegner sehr gut ist", betonte Scolari.
Rüge für Journalisten wegen Fred
"Big Phil" resümierte insgesamt positiv. "Es war besser als gegen Kroatien. Es wird allmählich besser, und ich bin ziemlich glücklich mit dem, was ich gesehen habe", sagte der 65-Jährige. Ob das auch auf die Leistung des neuerlich harmlosen Stürmers Fred zutraf, der prompt ausgepfiffen wurde, wollte er nicht beantworten. "Fragen Sie mich wirklich, ob ich an meine Spieler glaube? Ich arbeite mit dem Team und stelle auf, wen ich will. Ihr könnt euch eine eigene Aufstellung ausdenken. Das Problem ist: Ihr habt keinen Einfluss darauf, was ich denke", ätzte er auf diesbezügliche Fragen der brasilianischen Journalisten.
Enttäuschend agierte am Dienstag auch das Mittelfeld, in dem sichtlich die Bindung fehlte. Und selbst Superstar Neymar konnte mit seinen Soloaktionen nicht den Unterschied ausmachen. "Wir sind nicht frustriert. Die Mannschaft hat einen guten Fußball gezeigt, wir haben alles getan, um zu gewinnen, aber der Torhüter hat viele Chancen zunichtegemacht. Spiele wie diese bereiten uns auf die Zukunft vor", sagte Verteidiger David Luiz. "Manchmal gewinnt eine Mannschaft die drei ersten Spiele 3:0, verliert dann und muss gehen."
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