Auslieferung an D?
Ex-KZ-Wachmann in den USA verhaftet
Er sei am Mittwoch in Philadelphia einem Haftrichter vorgeführt worden, der ihm wegen der Schwere der ihm zur Last gelegten Taten eine Freilassung auf Kaution verweigert habe. Am 21. August werde es eine gerichtliche Anhörung über die mögliche Auslieferung Breyers nach Deutschland geben.
Die deutsche Justiz hatte 2012 ein Ermittlungsverfahren gegen Breyer eingeleitet. Sie wirft ihm vor, als Wachmann im KZ Auschwitz 1944 an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein. Breyer räumte ein, als 17-Jähriger Mitglied der Waffen-SS geworden zu sein, bestreitet aber, als Wachmann in Auschwitz fungiert zu haben. Seinen Angaben zufolge diente er in der Nähe von Auschwitz in der Feldartillerie der Waffen-SS und desertierte später von der Einheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte Breyer, der als Sohn einer Amerikanerin in der Tschechoslowakei geboren wurde, in die USA.
"Er war ein Opfer der Nazis wie jeder andere"
Boyle verwies auf den schlechten Gesundheitszustand seines Mandanten: Dieser leide unter Demenz und habe Herzprobleme. Nach seiner ersten Nacht im Gefängnis sei er gebrechlich und verwirrt vor Gericht erschienen.
"Er bestreitet jegliche Verwicklung in Kriegsverbrechen", sagte Boyle. "Er war nie ein Nazi." Sein Mandant sei zum Kriegsende in sowjetischer Gefangenschaft gewesen. "Er war genauso ein Opfer der Nazis wie jeder andere", sagte Boyle. "Er war kein Freiwilliger in der SS, er wollte nicht in der SS sein, er desertierte von der SS." Über eine Auslieferung Breyers an Deutschland muss letztlich US-Außenminister John Kerry entscheiden.
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