Neue Top-500-Liste

Das sind die schnellsten Supercomputer der Welt

Elektronik
23.06.2014 11:30
Eine neue Ausgabe der halbjährlich veröffentlichten Liste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt zeigt: China hat mit dem Tianhe-2 weiterhin den schnellsten Computer der Welt, Silber und Bronze gehen an Rechner aus den USA, den vierten Platz erringt Japan. Die schnellsten Rechner Europas stehen in der Schweiz (Platz sechs) und Deutschland (Platz acht). Österreich schafft es nur auf Platz 424.

Allzu viel hat sich in den Top Ten seit dem letzten Top-500-Ranking, das im November 2013 erstellt wurde, nicht getan. Wie das IT-Portal "Golem" berichtet, liegt Chinas Tianhe-2 mit einer Rechenleistung von 33,86 Petaflops immer noch an der Spitze. Der zweitplatzierte Supercomputer Titan, der für das US-Energieministerium rechnet, schafft nur rund die Hälfte des Werts von Tianhe-2.

In den Top Ten hat sich generell nur wenig getan. Der einzige Neuzugang ist ein Rechner aus den USA, der eine Leistung von 3,14 Petaflops erreichen soll und an einem "nicht bekannt gegebenen Ort" seinen Dienst verrichtet. Die Geheimniskrämerei spricht dafür, dass der Rechner von Geheimdiensten oder dem Militär verwendet werden könnte. Der Neuzugang verdrängt den zweitbesten deutschen Supercomputer des Leibniz-Rechenzentrums in München aus dem Top-Ten-Ranking.

USA dominieren Supercomputer-Ranking
Die USA stellen traditionell unter den Top 500 die meisten Supercomputer, diesmal sind es 233 Systeme. Unter den Top Ten sind die Vereinigten Staaten mit insgesamt sechs Supercomputern vertreten.

China holt allerdings rasant auf. Waren es vor einem halben Jahr noch 63 Systeme, ist China jetzt bereits mit 76 Supercomputern in der Top-500-Liste vertreten - und liegt damit bereits gleichauf mit Großbritannien. Deutschland ist mit 23 Anlagen dabei.

Österreich nur auf Platz 424 von 500
Der "Vienna Scientific Cluster" (VSC), Österreichs leistungsfähigster Computer, kommt auf der Top500-Liste auf Platz 424. Der seit 2009 sukzessive ausgebaute Hochleistungsrechner wird von der Universität Wien, der Technischen Universität (TU) Wien und der Universität für Bodenkultur (Boku) betrieben.

In der derzeit laufenden dritten Ausbaustufe sind die Universität Innsbruck und der Universitäten-Cluster Süd, bestehend aus TU Graz, Uni Graz, Uni Klagenfurt und Montanuniversität Leoben, als Betreiber dazu gekommen. Ziel sei, wieder einen Platz unter den Top 100 zu erreichen, sagte der Leiter des VSC-Projekts, Herbert Störi von der TU Wien, beim Start der Ausbaustufe im Vorjahr.

Intel liefert die meisten Prozessoren
Mit Abstand die meisten Supercomputer-Prozessoren liefert den Angaben der Herausgeber zufolge der Chiphersteller Intel (85,4 Prozent). IBM-Power-Prozessoren haben einen Anteil von acht Prozent, Opteron-Prozessoren von AMD nutzen nur noch sechs Prozent der Systeme. 39 Prozent der Systeme stammen vom PC-Hersteller HP, ein Drittel kommt von IBM. Zehn Prozent steuert der Supercomputer-Spezialist Cray bei.

Interessantes Detail an der neuen Top-500-Liste: Immer mehr Supercomputer setzen mittlerweile auf Grafikprozessoren als Ersatz für normale CPUs. Vor allem Nvidia-Grafikbeschleuniger werden in Supercomputern gerne verwendet und kommen beispielsweise im zweitplatzierten Titan des US-Energieministeriums zum Einsatz. Unter den zehn schnellsten Rechnern der Welt setzen vier auf Grafikbeschleuniger als CPU-Ersatz.

Die Top-500-Liste wird halbjährlich zur Eröffnung der International Supercomputer Conference herausgegeben, die abwechselnd in den USA und in Deutschland stattfindet. Diesmal treffen sich die Supercomputerexperten am 26. Juni in Leipzig. Die Liste geht zurück auf die Initiative des Mannheimer Informatikers Hans Werner Meuer, der im Jänner starb.

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