Einen Kilometer von dem 300-Einwohner-Dorf entfernt hatten Sebastian und sein Opa die Leiche des 16-jährigen Marcel im Wald verscharrt.
Dienstagvormittag, Rábafüzes in Ungarn: Am Ortsende gibt es ein Buffet, in dem der Mordverdächtige am Montag, dem 23. Juni, eingekauft hatte: "Es war gegen 16 Uhr. Da ist er mit hochrotem Kopf und völlig erschöpft in meinem Lokal aufgetaucht. Wahrscheinlich hat ihn das Vergraben der Leiche so angestrengt. Er hat drei Flaschen Mineral gekauft. Später ist er nochmals gekommen und hat das stille Wasser gegen kohlensäurehaltiges umgetauscht", berichtet der Besitzer der "Krone". Er muss demnächst nach Graz fahren, um bei der Polizei seine Aussage zu machen.
Tatverdächtiger führt Ermittler zu Grab
Wenige Minuten nach diesem Gespräch treffen Polizeischüler aus Körmend und auch Kriminalbeamte aus Szombathely in Rábafüzes ein. Spaten werden ausgegeben. Und dann rollt ein Konvoi von Zivilfahrzeugen mit Grazer Kennzeichen über die Grenze - in einem der Wagen sitzt Sebastian, der den Ermittlern zeigen soll, wo er und sein Opa die Leiche vergraben hatten. Der Wald wird von der ungarischen Polizei abgeriegelt.
Kurz vor Mittag plötzliche Hektik: Kriminaltechniker ziehen sich weiße Overalls an und holen ihre Spurensicherungskoffer - die Leiche wurde endlich gefunden. "Sie war in einem schwarzen Plastiksack verpackt", sagt Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz. Und: "Wir hatten schon vorab mit den ungarischen Behörden vereinbart, dass wir die Leiche sofort nach Österreich überstellen und bei uns obduzieren können." Der Termin steht noch nicht fest.
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