Gewalt eskaliert

Israel: Araber in Racheakt entführt und getötet?

Ausland
02.07.2014 06:33
In einem mutmaßlichen Racheakt nach der Ermordung von drei Israelis ist einem Medienbericht zufolge ein palästinensischer Jugendlicher entführt und getötet worden. Wie das israelische Radio am Mittwoch meldete, wurde der Bub in Jerusalem verschleppt, die Leiche des Jugendlichen wurde am Mittwoch in einem Wald bei Jerusalem gefunden.

Es bestehe der Verdacht, dass er zuvor von rechtsgerichteten Israelis entführt worden sei, meldete das Fernsehen. Am Dienstag hatten Hunderte Demonstranten in Jerusalem Rache für den Mord an drei jüdischen Jugendlichen gefordert, deren Leichen im Westjordanland gefunden worden waren.

Der Mord an den drei israelischen Jugendlichen hatte die Öffentlichkeit tief entsetzt. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu machte die radikalislamische Hamas für die Tat verantwortlich und drohte mit Vergeltung. Netanyahu drohte am Abend vor einer erneuten Sitzung des Sicherheitskabinetts mit einer Verstärkung der Bombenangriffe auf Stellungen der Hamas im Gazastreifen. Der Einsatz im Westjordanland werde parallel fortgesetzt. Laut dem Fernsehen schloss er aber eine Bodenoffensive im Gazastreifen oder die erneute Besetzung des Gebiets aus.

Bei der wochenlangen Suchaktion nach den Jugendlichen im Westjordanland hatten die israelischen Sicherheitskräfte 420 Palästinenser festgenommen, die meisten von ihnen Mitglieder der Hamas. Sechs Palästinenser wurde bei dem Einsatz bisher getötet.

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