Massive Häufung

Studie: Fracking lässt Zahl der Erdbeben steigen

Wissenschaft
05.07.2014 06:00
Im US-Bundesstaat Oklahoma hat die Förderung von Erdöl und Gas mithilfe der Fracking-Methode einer Studie zufolge zu einer massiven Häufung von Erdbeben geführt. Forscher machen das Einpumpen von bei der Förderung anfallendem Abwasser in den Erdboden für die zunehmende Häufigkeit der seismischen Aktivitäten verantwortlich.

Die Beben haben sich in den Jahren 2008 bis 2013 im Vergleich zum Zeitraum 1976 bis 2007 vervierzigfacht, berichten US-Forscher in der Fachzeitschrift "Science". Die Abwässer entstehen neben dem Fracking auch bei der Abtrennung von Öl und Gas. Das Schmutzwasser wird aus Umweltschutzgründen in große Tiefen gepumpt.

Die von der Geo-Physikerin Katie Keranen von der Cornell-Universität geleitete Studie macht vor allem vier große Entsorgungsschächte für die Beben verantwortlich. Diese pressen jeden Monat mehr als 477.000 Kubikmeter Wasser unter hohem Druck in den Untergrund. Dadurch werde das Erdreich in bis zu 35 Kilometern Entfernung zu den Einführungsstelle erschüttert, so die Forscherin.

Mehr Beben als in Kalifornien
Den Wissenschaftlern zufolge ist Oklahoma im laufenden Jahr mit 190 Beben einer Stärke von über 3,0 an Kalifornien vorbeigezogen. Der Bundesstaat an der Westküste galt bisher als seismisch aktivste Region der USA, verzeichnete aber 2014 nur 71 vergleichbar schwere Beben. Keranen bezeichnet die Erdbeben als "eine der größten Herausforderungen" für die wachsende Fracking-Industrie und andere neuartige Methoden, effizienter Öl und Gas zu fördern.

Beim Fracking wird eine Mischung aus Wasser, Sand und zahlreichen, teils hochgiftigen Chemikalien unter hohem Druck in den Untergrund gepresst, um das Schieferöl aus dem Gestein zu lösen. Umweltschützer kritisieren die vor allem in den USA verbreitete Fördermethode schon länger wegen des Risikos von Erdbeben und von Grundwasserverunreinigungen.

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