Zudem erinnert Kern im aktuellen "Format" an die Verpflichtung durch die Politik, auch jene Strecken zu bedienen, die rein wirtschaftlich wenig Sinn machen. "Es wird auch nichts ändern, Bill Gates und Warren Buffett ins Management zu setzen. Weil zwischen Sigmundsherberg und Horn auch die beiden kein profitables Geschäft machen werden."
Zu den von der ÖVP geforderten Eingriffen beim Dienstrecht betonte der ÖBB-Chef: "Will man das (die Pragmatisierung, Anm.) in Altverträgen abschaffen, müsste sich die Regierung aber auch die Landesbeamten oder die Lehrer anschauen. Daher gehen wir davon aus, dass das nicht kommen wird."
Dass Spindelegger 3.000 Beamte aus Post, Telekom und ÖBB in die Verwaltung verfrachten will, ist für Kern nur bedingt praxistauglich. "Das ist eine falsche Analyse, weil die Mitarbeiter, die nicht im Arbeitsprozess stehen, im Dauerkrankenstand sind. Die könnte man unter Umständen vermitteln, aber warum sollte die Justizwache jemanden nehmen, der chronisch krank ist? Das wird nicht stattfinden", erinnert er an die wirtschaftliche Realität.
Aufhorchen lässt Kern zu dem umstrittenen - je nach Berechnung rund acht Milliarden teuren - Brenner-Basistunnel. Auf die Frage, ob beim Tunnel durch den Brenner gespart werden könnte, meint der ÖBB-Chef: "Wenn es zu wenig Geld gibt, dann muss man auch diese Diskussion führen. Projekt für Projekt. Polittaktische Forderungen werden uns dabei nicht helfen."
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