Hightech-Belag

US-Erfinder will Straßen mit Solarzellen pflastern

Wissenschaft
13.07.2014 06:00
Geht es nach dem US-Erfinderpaar Julie und Scott Brusaw, dann könnten in Zukunft mit Solarzellen gepflasterte Straßen Strom liefern. Der von ihnen entwickelte Hightech-"Fahrbahnbelag" könne nicht nur Elektrizität liefern, sondern dank integrierter LEDs für Sicherheit auf den Straßen sorgen und mittels eingebauter Heizung im Winter Schnee und Glatteis schmelzen, so das Duo.

Die Brusaws aus Sandpoint im US-Bundesstaat Idaho wollen die weitgehend übliche Asphaltschicht von Straßen, Gehsteigen, Radwegen und Parkplätzen durch sechseckige, 3,6 mal 3,6 Meter große Solarmodule ersetzen. Dank einer speziellen Oberflächentextur sollen die von ihnen entwickelten Platten sowohl im Trockenen als auch bei Regen die gleiche Haftung bieten wie ein normaler Straßenbelag, so das Paar (kleines Bild).

In der obersten Schicht aus speziell gehärtetem Glas, die so hart ist wie Stahl und auch schwerste Lastwagen tragen kann, liegen die Solarzellen, LEDs, die als Fahrbahnmarkierung (siehe die leuchtenden Leitlinien auf Bild zwei) dienen können, sowie die Heizung, die im Winter den Einsatz von Streusalz erspart. Mit den LEDs könne man aber auch Tempolimits, Zebrastreifen oder Warnhinweise auf der Fahrbahn anzeigen bzw. vor Unfällen warnen, so Elektroingenieur Brusaw.

(Bild: Solar Roadways)

Strom aus der Fahrbahn
In einer zweiten Schicht ist die Steuerung untergebracht. Mittels Mikroprozessoren werden die LED-Leuchten gesteuert und mit den anderen Modulen kommuniziert. Die unterste Lage sorgt dafür, dass der erzeugte Strom gesammelt wird und zu Häusern, Lichtanlagen oder Ladestationen für Elektroautos kommt. In einer Sackgasse könne man bespielsweise mit den Solarkacheln selbst an Tagen mit Bewölkung die umliegenden Häuser mit ausreichend Strom versorgen, so Scott Brusaw.

Mit ihrem "Solar Roadways"-Konzept konnten die beiden bereits die zuständigen US-Behörden überzeugen: Die Federal Highway Administration hat die diesbezüglichen Forschungen der Brusaws in den vergangenen Jahren mit 750.000 Dollar unterstützt. Zuletzt haben sie mithilfe der Crowdfunding-Plattform Indiegogo sogar 2,2 Millionen Dollar lukriert. Mit dem Geld will man weitere Prototypen fertigen und am Aufbau einer Serienproduktion arbeiten. "Langfristig möchten wir alle Beton- und Asphaltoberflächen, die der Sonne ausgesetzt sind, mit unseren Modulen ausstatten", beschrieb Brusaw auf der Website seine Vision.

Hightech-Belag (noch) sehr teuer
Einen Haken hat die Erfindung der Amerikaner allerdings: Eine Straße mit dem Hightech-Belag der Brusaws auszustatten, ist (noch) ziemlich teuer. Zurzeit liegt der Preis für eine der Platten bei rund 10.000 Dollar (umgerechnet rund 7.300 Euro), sollte ihr Preis im Zuge von Massenproduktion aber die 6.900-Dollar-Marke unterschreiten, könnte ein Belag aus Kacheln günstiger als eine Asphaltdecke sein, heißt es.

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