Die Partner nehmen damit eine Bastion des Windows-Riesen Microsoft ins Visier, die dieser gerade mit seinen Surface-Tablets und Diensten absichern will. Es gehe darum, Apples Smartphones und Tablets fest in die Entscheidungsprozesse einzubinden, sagte IBM-Chefin Ginni Rometty der "New York Times".
Dafür sollen spezielle Programme zur Auswertung von Firmendaten mit Anbindung an IBMs Cloud-Dienste entwickelt werden. Sie würden im Herbst mit dem Start des neuen Betriebssystems iOS 8 verfügbar sein. Apple-Chef Tim Cook sprach von einem Meilenstein.
IBM ist starker Partner fürs Business-Geschäft
IBM kann Apple die Tür in Unternehmen weit aufstoßen: Der Konzern ist ein wichtiger Anbieter von IT-Diensten und Technik-Ausrüster. Damit könnte es für Apple auch ein wichtiger Vertriebskanal werden.
Die Partner scheuen keine großen Worte: Sie wollen "neu definieren, wie Arbeit erledigt wird". Dabei soll der Fokus auf mobile Geräte den Wandel prägen. Den Unternehmen wird zudem in Kooperation mit IBM Service für Apple-Geräte rund um die Uhr versprochen.
IBM seinerseits verzeichnete zuletzt stagnierende Umsätze und kann neue Impulse gut gebrauchen. Apples Geräte könnten als Zugpferd für den Verkauf von IBM-Diensten dienen. IBM entwickelt im Rahmen seines Programms MobileFirst Software auch für andere Plattformen wie Googles Android - aber der gleichzeitige Verkauf von Apple-Geräten gibt dem iPhone-Konzern eine Sonderstellung.
Apple und IBM waren einst verfeindet
Die Partnerschaft ist umso spektakulärer, da Apple einst auf Kriegsfuß mit IBM stand. Als Apple ab Mitte der 70er-Jahre seine ersten Personal Computer entwickelte, galt das Branchen-Urgestein als übermächtiger Rivale - es war noch nicht absehbar, dass am Ende Microsoft mit Windows die PC-Industrie dominieren würde.
Vor 30 Jahren richtete sich Apples legendärer "1984"-Werbespot gegen eine IBM-Diktatur, der junge Gründer Steve Jobs ließ sich mit Stinkefinger unter einem IBM-Logo ablichten. Inzwischen gibt es zwischen dem Geschäft der beiden Unternehmen aber keine Überschneidungen mehr, wie auch Cook und Rometty betonten.
IBM gab seine PC-Sparte vor rund einem Jahrzehnt an den chinesischen Konzern Lenovo ab. Apple verkauft zwar seine Geräte an Firmen, bietet aber keine Unternehmenssoftware an. Cook sagte dem Technologie-Blog "Recode", Apple und IBM passten zusammen wie Puzzle-Teile.
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