Aufnahmeprüfungen

Lehreranwärter scheitern an Deutschtest

Österreich
24.07.2014 12:20
Ernüchternde Bilanz bei den Aufnahmeverfahren zur Lehrerausbildung an Österreichs Pädagogischen Hochschulen: Viele der Bewerber sind auch heuer wieder ausgerechnet am Prüfungsfach Deutsch gescheitert - Tendenz steigend. An der Pädagogischen Hochschule in Niederösterreich etwa fiel fast die Hälfte der 500 Bewerber in Deutsch durch.

Rechtschreibung, Grammatik oder Lückentexte füllen sei auch heuer wieder vielen Bewerbern für ein Lehramtsstudium zu schwer gewesen, sagte der Vorsitzende der Rektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen, Erwin Rauscher, am Donnerstag im Ö1-"Morgenjournal". Das Problem Deutsch mache richtig Sorge, vor allem Fehler in der Rechtschreibung würden sich häufen, so Rauscher.

An seiner eigenen Pädagogischen Hochschule in Niederösterreich fiel - nach rund einem Viertel in den Vorjahren - heuer sogar knapp die Hälfte der 500 Bewerber im Prüfungsfach Deutsch durch. Gescheiterte Bewerber haben in Niederösterreich bei einem dritten Aufnahmetermin im September allerdings noch eine letzte Chance.

Ein Fünftel in Oberösterreich über Deutsch gestolpert
An der Pädagogischen Hochschule in Oberösterreich, wo das Aufnahmeverfahren bereits abgeschlossen ist, scheiterte knapp ein Fünftel der 650 Bewerber an den Tests - ebenso, weil es in Deutsch nicht gereicht hat, sagte Rektorin Ulrike Greiner im ORF-Radio. Die Tests wurden heuer etwas verschärft - weil Deutsch für künftige Lehrer besonders wichtig sei, so Greiner.

Über Deutsch gestolpert waren bei den Tests sowohl Bewerber, die später an Volks- oder Sonderschulen unterrichten wollen, als auch solche, die es an eine Neue Mittelschule zieht. Die Rektorenkonferenz will jetzt die Ursache für das schlechte Abschneiden prüfen. Ab 2015 werden österreichweit neue Aufnahmetests stattfinden - entsprechend der neuen Lehrerinnen- und Lehrerausbildung.

RH-Bericht: Immer noch zu viele PH-Standorte in Österreich
Die Pädagogischen Hochschulen waren zuletzt auch ins Visier des Rechungshofs geraten. Die Zahl der österreichweiten PH-Standorte sei alles andere als wirtschaftlich, hieß es in einer Empfehlung der RH-Prüfer am Mittwoch. Anders gesagt: Der Rechnungshof ortet eine Verschwendung von Steuergeld bei den Aus- und Fortbildungsstätten.

Die Prüfer rechneten vor, dass ein Lehrer in der Ausbildung durchschnittlich 14.360 Euro kostet. An der PH Tirol waren es 2012 16.502 Euro, an der PH Wien nur 10.436. Diese Differenz deute laut Rechnungshof darauf hin, dass die Ausbildung an größeren Institutionen kostengünstiger gewesen sei als an kleineren. Fazit der Prüfer: Es gibt immer noch zu viele Pädagogische Hochschulen, sie empfehlen eine "weitere Konzentration der Einrichtungen".

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