These untermauert

Alle Dinosaurier hatten vermutlich Federn

Wissenschaft
25.07.2014 06:00
Ein internationales Team von Forschern sieht mit neuen Untersuchungen weitere Hinweise darauf, dass möglicherweise alle Dinosaurier Federn hatten. Die Wissenschaftler folgern dies aus Federstrukturen, die sie an Überresten von einer in Sibirien gefundenen Dino-Art entdeckten, die nur sehr entfernt mit den Vorfahren der Vögel verwandt ist.

"Federn könnten schon bei den frühesten Dinosauriern vorhanden gewesen sein", schreiben Pascal Godefroit vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften in Brüssel und seine Kollegen im Fachjournal "Science".

Der im Südosten Sibiriens entdeckte Dinosaurier mit dem wissenschaftlichen Namen Kulindadromeus zabaikalicus (Bild) war nur 1,5 Meter lang. Der Pflanzenfresser auf zwei Beinen gehört zur Ordnung der Vogelbeckendinosaurier. Diese sind - trotz ihres Namens - nicht die Vorfahren der heutigen Vögel. Die ordnen Biologen den Theropoden in der Ordnung der Echsenbeckendinosaurier zu. Demnach sind die Vögel eng mit zweibeinigen Fleischfressern wie Tyrannosaurus und Velociraptor verwandt.

Vogelähnliche Federn seien unter den Theropoden mindestens 50 Millionen Jahre vor dem "Urvogel" Archaeopteryx vorhanden gewesen, geben die Autoren den Stand der Forschung wieder.

Formen von federartigen Strukturen entdeckt
Das Team beschreibt Kulindadromeus zabaikalicus als Dinosaurier aus dem Mittel- bis Oberjura. Die Funde stammen aus einer Schicht, die etwa 144 bis 169 Millionen Jahre alt ist. Das Tier hatte einen kurzen Schädel, verlängerte Hinterläufe, kurze Vorderläufe und einen langen Schwanz. Anhand von gut erhaltenen Hautabdrücken fanden die Forscher drei unterschiedliche Arten von Schuppen und drei Formen von federartigen Strukturen.

Haarähnliche Urfedern wuchsen den Erkenntnissen zufolge auf dem Kopf, auf der Brust und auf dem Rücken. Die oberen Bereiche der Vorder- und Hinterläufe seien mit etwas bewachsen gewesen, das an Daunenfedern erinnert, schreiben die Forscher. Am Schienbein fanden sie Büschel von sechs bis sieben bandartigen Elementen, die mehr oder weniger eng gebündelt waren und sich nahe an der Knochenoberfläche befanden. Eine solche Urfederform sei bisher noch nie beschrieben worden, so die Forscher.

Urfedern dienten Wärmeschutz oder der Signalwirkung
Aus ihren Forschungsergebnissen folgern sie, wie einige Wissenschaftler vor ihnen, dass Federn bei den Dinosauriern zunächst dem Wärmeschutz oder der Signalwirkung, etwa in der Paarungszeit, dienten. Erst später in der evolutionären Entwicklung hätten Federn einen Vorteil beim Fliegen erbracht.

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