Tragisches Schicksal

Salzburg trifft auf Geisterstadt-Klub Agdam

Sport
29.07.2014 11:43
Meister Salzburg bekommt es in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League am Mittwoch mit Aserbaidschans Meister Karabach Agdam zu tun. Der Klub ist zwar in Baku beheimatet, stammt aber eigentlich aus dem von Armenien besetzten Bergkarabach. Während Agdam zur Geisterstadt geworden ist, befindet sich der Landesmeister seit 21 Jahren rund 250 km weiter östlich im Exil am Kaspischen Meer.

Als Aserbaidschan und das benachbarte Armenien nach dem Ende der Sowjetunion die Unabhängigkeit erlangten, verlor das überwiegend von Armeniern bewohnte Bergkarabach seinen Autonomiestatus und erklärte 1991 mit militärischer Unterstützung Eriwans, aber gegen den Willen Bakus seine Unabhängigkeit.

Der Konflikt eskalierte 1992 zu einem offenen Krieg zwischen Aserbaidschan und der abtrünnigen Provinz. Seit der Waffenruhe 1994 stehen das strittige Gebiet sowie ein Landkorridor nach Armenien unter armenischer Kontrolle.

Ereignisse, die man auch bei Salzburgs Gegner nicht vergessen will. So erinnert ein aktueller Eintrag auf der Homepage an die Ereignisse vom Juli 1993, in deren Folge die großteils aserbaidschanischen Bewohner das zerstörte Agdam zurücklassen mussten. Heute stehen die verwaisten Ruinen der ehemaligen 50.000-Einwohner-Stadt als Mahnmal für einen der bedeutendsten der aus dem Zerfall der Sowjetunion herrührenden Konflikte.

Es ist ein ähnliches Schicksal wie es Rapids EL-Quali-Gegner 2008 Anorthosis Famagusta erlitt. Das Team spielte bis zur Teilung Zyperns in der gleichnamigen Stadt, musste aber nach deren Einnahme durch türkische Truppen 1974 seinen Sitz nach Larnaka verlegen.

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(Bild: KMM)



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