Twitter-Protest
Türkinnen lassen sich das Lachen nicht verbieten
Vor allem auf Twitter zeigen türkische Frauen, was sie von der Idee Arincs halten. So finden sich unter dem Hashtag #direnkahkaha (auf Deutsch heißt das in etwa "Widerstandslachen", Anm.) mittlerweile Hunderte Bilder mit lachenden Frauen, die offenbar auf den von Premier Recep Tayyip Erdogans Stellvertreter hervorgestrichenen "Wert der Tugendhaftigkeit" pfeifen.
Journalistin ruft zu Lach-Kundgebungen auf
Eine Fernsehjournalistin hat sogar zu wöchentlichen Lach-Kundgebungen aufgerufen. Aber auch Männer sind empört. So twitterte Fatih Portakal, ein bekannter türkischer TV-Moderator, vor Kurzem: "Oh Gott, lass das einen Witz sein."
Aber auch wenn es sich nicht um einen Scherz handelt, finden das viele zum Lachen. Der Einzige, der wohl nicht schmunzelt, ist Arinc selbst, der sich während des Wahlkampfes zum Ziel gesetzt hat, gegen den moralischen Verfall der türkischen Gesellschaft zu kämpfen.
Vizepremier verbietet Lachen und weibliche Reize
Anfang der Woche hatte der Vizepremier über Medien verbreiten lassen, dass Frauen weder in der Öffentlichkeit laut lachen noch ihre weiblichen Reize zur Schau stellen sollten, um wieder auf den richtigen Pfad zurückzufinden. Außerdem beklagte der Politiker die "Sex-Abhängigkeit" vieler junger Leute, die durch bestimmte Fernsehsendungen verursacht würde.
Der Vizeregierungschef kritisierte auch einen angeblichen Hang von Frauen zu "stundenlangen" Gesprächen am Handy. Dabei würden Kochrezepte ausgetauscht und Klatschgeschichten erzählt. Frauen sollten sich solche Gespräche demnach für persönliche Treffen aufsparen (siehe auch Story in der Infobox).
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