Deal mit Pfizer

Baxter trennt sich von 240 Mitarbeitern in Ö

Wirtschaft
30.07.2014 18:59
Die US-Pharmabranche lässt mit einem Mega-Deal aufhorchen, der auch Auswirkungen auf Österreich hat. Der US-Konzern Baxter verkauft für 635 Millionen Dollar sein Impfstoffgeschäft an den Konkurrenten Pfizer. 80 Prozent des Baxter BioScience-Produktportfolios werden in Österreich mit hierzulande insgesamt 4.400 Mitarbeitern hergestellt, 240 sollen nun zu Pfizer wechseln.

"Die betroffenen Arbeitsplätze bleiben erhalten und Mitarbeiter werden ihre jetzigen Positionen behalten, jedoch bei Inkrafttreten des Vertrages zu Mitarbeitern von Pfizer werden", erläuterte ein Baxter-Sprecher am Mittwoch. Es werde in den zwölf Monaten nach Inkrafttreten des Vertrages für die rund 240 Mitarbeiter in Österreich, die von Baxter zum Käufer überwechseln, keine Änderungen geben. Auch für den Produktionsstandort Österreich erwartet Baxter keine Auswirkungen, weil beide Impfstoffe weiterhin in Orth an der Donau hergestellt werden sollen. Die betroffenen Anlagen gehen mit dem Deal in das Eigentum von Pfizer über.

Baxter: "Österreich bleibt weiterhin wichtiges Land für uns"
"Österreich bleibt weiterhin ein wichtiges Land für Baxter, sowohl heute als auch in Zukunft", betonte der Sprecher. Heuer werden rund 80 Millionen Euro in Wien und Orth investiert. Zusätzliche Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro sind für eine Hämophilie-Produktionsstätte (Hämophilie ist der medizinische Fachbegriff für die sogenannte Bluterkrankheit, Anm.) in Krems geplant. Der Bau hat voriges Jahr begonnen.

Bereits im Frühjahr war über die Pläne von Baxter berichtet worden, das Impfstoffgeschäft mit einem Umsatz von zuletzt 300 Millionen Dollar im Jahr zu verkaufen. Zusammen mit der Investmentbank Goldman Sachs suchte das Unternehmen nach Käufern für die Sparte, in der Baxter über 20 Arzneimittel - unter anderem Impfstoffe gegen Hirnhautentzündung und Grippe - erforscht und entwickelt.

Verkauf nur ein erster Schritt?
Der Verkauf könnte aber nur ein erster Schritt sein. In der Aussendung des Unternehmens heißt es: "Baxter untersucht weiterhin strategische Optionen, einschließlich des Potentials der Partnerschaft oder der Veräußerung seines Forschungs- und Entwicklungsprogramms, das sich auf Grippe und Borreliose spezialisiert." Pfizer und Baxter gehen davon aus, den Deal bis Ende 2014 abzuschließen, abhängig von den behördlichen Genehmigungen.

Baxter zählte in Österreich bisher zu den größten Biotech-Unternehmen. Der Pharmariese hatte 1996 die Immuno AG für damals rund 700 Millionen Euro übernommen. Die Immuno AG mit ihren Blutplasma-Produkten und ihren Impfstoffen war in den 1950er-Jahren von Wiener Wissenschaftern, unter ihnen Johann Eibl, gegründet worden.

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