Das miese Geschäft mit Drogen bestimmte sein Leben. Nachdem der Niederösterreicher deswegen eine längere Haftstrafe zu verbüßen hatte, nutzte er Ende 2010 einen Freigang zur Flucht. Der heute 37-Jährige setzte sich nach Bolivien ab. In seinem südamerikanischen Versteck koordinierte er via Facebook und Skype einen regen Suchtgifthandel in Österreich.
Mithilfe seines engsten Komplizen in Deutschland wurde Rauschgift im großen Stil in die alte Heimat geschmuggelt - kleine Lieferungen kamen per Paketdienst, größere ab zehn Kilo übernahmen angeheuerte Kuriere. Mit dem "Stoff" versorgt wurden vorwiegend Gäste auf Rave-Partys.
Speed, Ecstasy, Kokain und Cannabis geschmuggelt
Fahnder der Suchtmittelgruppe des Bezirkspolizeikommandos in Neusiedl am See im Burgenland konnten der Bande allein zwischen Anfang 2011 und 2013 den Verkauf von 177 Kilo Speed, 178.000 Ecstasy-Tabletten, 73 Kilo Cannabiskraut und Kokain nachweisen. Das entspricht einem Schwarzmarktwert von 6,6 Millionen Euro!
"Bei den Deals erfolgte die Bezahlung stets auf drei Wegen, um abgesichert zu sein. Ein Drittel des Drogengeldes wurde auf Konten transferiert, ein Teil in Büchern an diverse Adressen geschickt und der Rest bei der Übernahme der Ware ausgehändigt", so Ermittler Markus Strudler.
Bei Hausdurchsuchungen wurden außerdem unterschiedliche Suchtmittel mit einem Schwarzmarktwert von 100.000 Euro, eine verbotene und schussbereite Maschinenpistole sowie 100.000 Euro in bar und Wertpapiere bzw. weitere Vermögenswerte in der Höhe von 220.000 Euro sichergestellt.
Hauptverdächtiger sitzt in Österreich in U-Haft
Die Bande - 24 Handlanger aus Österreich sowie Deutsche, Polen, Holländer, Kroaten, ein Bosnier und ein Serbe - ist gesprengt. Der Boss wurde in Bolivien verhaftet und ausgeliefert. Sein engster deutscher Komplize (35) ist noch flüchtig.
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