"Auf den ersten Blick spricht für die Haltung von Katzen, dass sie vergleichsweise pflegeleicht und von Haus aus reinlich sind. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass auch Beziehungen und Bindungen eine wichtige Rolle spielen", sagt Kathrin Fichtel vom Forschungskreis "Heimtiere in der Gesellschaft e.V.".
Katze als Vorbild für zwischenmenschliche Beziehungen
Ein wesentliches Ergebnis der Studie: Katzen dienen ihren Menschen in vielerlei Hinsicht als Vorbild. Weil die Tiere zum Beispiel sehr verschiedene, scheinbar widersprüchliche Verhaltensweisen zeigen, erleben Katzenhalter einerseits sehr innige Momente mit ihren Vierbeinern. Andererseits gibt es immer wieder Situationen, in denen Distanz herrscht und jeder seine eigenen Wege geht. Mit einer Katze lassen sich also Nähe und Distanz in Beziehungen austesten und auf zwischenmenschliche Beziehungen übertragen.
Das Rheingold-Institut hat außerdem herausgefunden, dass Katzen für ihre Menschen Ruhepol und Anker sind. Das ist heute wichtiger denn je, da es im Alltag vielerorts hektisch und anonym zugeht. Die Tiere sind gleichzeitig Vorbild und Sinnbild für den Wunsch nach Unabhängigkeit. Ihre Halter bewundern zudem ihre Natürlichkeit und manchmal sogar Wildheit, die sie zu widerstandsfähigen Überlebenskünstlern macht.
Die Katze als Lehrer und Kuschel-Katalysator
Die befragten Katzenhalter sehen ihre Tiere auch als Lehrer. Sie haben das Gefühl, durch das Zusammenleben mit ihnen Toleranz zu lernen und mit den Unberechenbarkeiten des Lebens besser umgehen zu können. Die Unberechenbarkeit der Katze selbst bewerten sie dabei als positiv und Bereicherung für ihren Alltag.
Übrigens: Katzen gelten nicht nur als unabhängig, sondern auch als sehr verschmust. Trotzdem müssen ihre Menschen sich ihre Gunst und Zuneigung stets neu erobern. Dadurch empfinden sie die körperliche Nähe als etwas ganz Besonderes. Zusätzlich kann die Katze als Kuschel-Katalysator in den Beziehungen zwischen den Zweibeinern in der Katze-Mensch-Familie wirken.
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