Cybercrime-Report

Zahl der Online-Delikte laut BKA weiter gestiegen

Web
11.08.2014 15:30
Die Kriminalität hat den Sprung ins digitale Zeitalter längst vollzogen. Wie der vom Bundeskriminalamt am Montag veröffentlichte "Cybercrime-Report 2013" zeigt, ist die Zahl der im Netz begangenen Delikte im Vorjahr erneut gestiegen, und zwar um 8,6 Prozent gegenüber 2012 auf 11.199 Fälle. Die gute Nachricht: Die Aufklärungsquote bei allen Cybercrime-Delikten stieg im selben Zeitraum auf 40,7 Prozent, was einem Plus von 13,5 Prozent entspricht.

Die intensive Nutzung von sozialen Medien, allen voran Facebook und Twitter, sowie neue Trends wie zum Beispiel Google Glass oder der Einsatz von Action-Cams machten immer mehr individuelle Lebensbereiche öffentlich sichtbar und damit auch für Kriminelle transparent, heißt es im Report. Die Folge davon sei eine vermehrte direkte Kontaktaufnahme von Cyberkriminellen mit ihren potentiellen Opfern, sowie eine aggressivere Vorgangsweise bei der Tatbegehung bis hin zur Erpressung durch direkte Drohung mit Gewalt.

Finanzielle Interessen, Langeweile und Geltungsdrang
"Die Motive für viele Cyberdelikte sind vor allem finanzielle Interessen sowie Langeweile und Geltungsdrang, zum Beispiel bei jungen Hackern", so der Direktor des Bundeskriminalamtes, General Franz Lang. Im letzteren Fall berichtet der Report von "Hacktivismus", mit dem Ziel mediale Aufmerksamkeit zu erreichen, als immer wichtigeren Motivationsgrund.

Dass Tatorte von der "echten" in die virtuelle Welt wechseln, hat mit der weiteren Zunahme der Informations- und Kommunikationstechnologien zu tun. Was für Kriminelle von Vorteil ist, denn Internetuser fänden sich laut dem Report - im Gegensatz zur realen Welt - auch damit ab, Opfer eines Betrugs werden zu können. Geschädigte Firmen erstatteten demnach oft keine Anzeigen, um ihre Reputation zu wahren.

Hohes Tempo macht Entwicklern zu schaffen
Den Ermittlern machen die Cyberkriminellen offenbar durch ihr Tempo zu schaffen: "Auch die sich immer schneller verändernde neue Sprache mit immer spezifischerem Fachvokabular, die die Kriminellen für ihre Machenschaften benutzen, erschweren neben Verschlüsselungs- und Anonymisierungssoftware die Gefahrenabwehr und die Strafverfolgung durch die Sicherheits- und Justizbehörden", heißt es im Vorwort des Reports.

Neue Technologien begünstigen neue Cybercrime-Formen
Eine Entspannung ist nicht in Sicht: Neue Technologien werden in Zukunft weiterhin neue Erscheinungsformen von Cyberkriminalität begünstigen, heißt es im Report. Genannt werden etwa der Einsatz von NFC (Near Field Communication) zur Durchführung kontaktloser Zahlungsvorgänge, aber auch Verkehrsmittel, die mit der Möglichkeit zur Netzwerkkommunikation ausgestattet werden, wie zum Beispiel smarte Autos und Drohnen, warnt der Bericht abschließend.

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