Angst vor Invasion
Russischer Hilfskonvoi darf nicht in die Ukraine
Offenbar will die Regierung in Kiew, dass sämtliche humanitären Güter auf Lastwagen des Internationalen Roten Kreuzes umgeladen werden. "Es wäre problematisch, russische Lastwagen - selbst ohne Fahrer - auf ukrainischem Territorium zuzulassen", erklärte Waleri Tschalyj, Vizechef der ukrainischen Präsidentschaftskanzlei. Die Ladung selbst werde die russisch-ukrainische Grenze zwischen Belgorod und Charkiw passieren und dort von ukrainischen Behörden kontrolliert werden. Die ukrainische Grenzregion Charkiw steht bekanntlich vollständig unter Kontrolle der Regierung in Kiew. Für den weiteren Transport sei laut Tschalyj ausschließlich das Rote Kreuz verantwortlich.
Lebensmittel und Wasser immer knapper
Im Osten der Ukraine werden infolge der Kämpfe zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten insbesondere in den Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk Lebensmittel und Wasser immer knapper. Die Ukraine hatte am Montag einem internationalen Hilfskonvoi mit russischer Beteiligung unter der Voraussetzung zugestimmt, dass er unter der Führung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz stattfinde.
Kutschma: Konvoi unter Aufsicht des Roten Kreuzes und OSZE
Der frühere ukrainische Präsident Leonid Kutschma, der als Vermittler fungiert, sagte, der internationale Hilfstransport, zu dem auch die bei Moskau auf den Weg gebrachten Güter gehörten, werde unter Aufsicht des Roten Kreuzes nach Lugansk in der Ostukraine fahren. Vertreter der OSZE würden die Lkw begleiten, sagte Kutschma der Nachrichtenagentur Interfax.
Allerdings lag dem Internationalen Roten Kreuz zunächst keinerlei Information über die Menge und die Art der Güter vor, wie Sprecherin Anastassija Isuk gegenüber der Agentur Itar-Tass meinte. Es gebe daher noch viele offene Fragen.
Kiew rät Zivilbevölkerung im Osten zur Flucht
Die Regierung in Kiew hatte angesichts der offenbar noch länger andauernden Kämpfe am Montag den Bewohnern der umkämpften Regionen in der Ostukraine zur Flucht geraten. "Für Zivilisten ist es besser, Donezk und Lugansk zu verlassen", sagte Andrej Lyssenko vom Sicherheitsrat. Die "Anti-Terror-Operation" werde fortgesetzt, in jeder Stadt gebe es Fluchtkorridore. Die Armee müsse schnell handeln, damit die Aufständischen sich nicht neu formieren und mit Nachschub ausrüsten könnten.
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