So sagte Williams einmal über den Geschlechterkampf: "Eine Frau würde niemals eine Atombombe bauen. Sie würden niemals Waffen bauen, die töten, oh nein. Sie würden eine Waffe bauen, die dafür sorgt, dass du dich eine Weile lang mies fühlst."
Zur Schauspielerei und seiner Arbeitsweise als Komiker erklärte er: "Du verfügst nur über einen kleinen Funken Wahnsinn - vergib ihn nicht." Augenzwinkernd zeigte er das im Umgang mit Respektspersonen, etwa bei der Begrüßung von Prinz Charles und seiner Frau Camilla auf einer Bühne in London: "Chuck, Cam, schön, euch zu sehen. Yo, Yo, wie geht's Wales, House of Windsor? Immer locker vom Hocker."
Kokain- und Alkoholsucht: "Gib mir mehr davon!"
Doch so locker ging es in Williams' Leben nicht immer zu. Er nahm's dennoch mit Humor, etwa seine frühere Kokainsucht: "Kokain ist Gottes Art, dir zu sagen, dass du zu viel Geld verdienst." Oder: "Was für eine wunderbare Droge - alles, was dich paranoid und impotent macht, gib mir mehr davon!" Auch seine Alkoholsucht ließ er nicht aus: "Ich habe meinen Entzug in der Weinregion gemacht - um mir meine Optionen offenzuhalten." Legendär dazu auch: "Ich Armer, ich Armer - noch ein Glas" ("Poor me, poor me - pour me another drink").
Nach seinem Comeback nach einer schweren Herzklappen-OP erklärte er trocken: "Wie viel mehr kannst du noch geben? Mehr als buchstäblich eine Operation am Herzen auf offener Bühne? Nicht viel mehr." Zu seiner neuen Sicht auf das Leben nach der OP sagte er: "Weil deine Brust offen war, bist du erstmals seit der Geburt total verletzlich - es ist wie: Oh, werd jetzt bloß nicht rührselig -, meine Kinder! Meine Babys." Selbst im Schlimmsten fand er Humor: "Ich schätze die kleinen Dinge, etwa Spaziergänge am Strand mit einem Defibrillator."
Meister der Improvisation
Außerdem war Williams ein großartiger Improvisationkünstler, der so manchem Film grandiose Dialoge spendierte, die niemals im Drehbuch standen. Wie zum Beispiel jene Szene aus "Good Will Hunting" (Video oben ansehen), in der Robin Williams mit Matt Damon über seine Frau spricht: "Meine Frau hat immer gefurzt, wenn sie nervös war, sogar im Schlaf. Einmal war's so laut, dass sogar der Hund davon wach geworden ist. Sie wachte auf und fragte mich: 'Warst du das?' Und ich sagte ja. Ich brachte es nicht übers Herz, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie ist jetzt schon zwei Jahre tot, aber an so etwas erinnere ich mich. Diese kleinen Dinge, die vermisse ich am meisten. Eigenheiten an ihr, die nur ich kannte, sonst niemand. Das hat sie zu meiner Frau gemacht." Diese Szene hatte sich Robin Williams tatsächlich während des Filmdrehs ausgedacht und Matt Damon zerkugelte sich vor Lachen.
Robin Williams' Leben war außergewöhnlich. Über Jahrzehnte brachte er sein Publikum mit seinen Filmen zum Lachen, Weinen und Nachdenken. Im Film "Der Club der toten Dichter" von 1989 empfahl er seinen Schülern: "Carpe, Carpe Diem! Nutzt den Tag, Jungs! Macht euer Leben außergewöhnlich!" Und inspirierte damit auch seine Zuschauer. Am 11. August 2014 schied der Komiker mit nur 63 Jahren freiwillig aus dem Leben.
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