USA bestätigen:

Terrormiliz IS enthauptete weiteren US-Reporter

Ausland
03.09.2014 10:55
Zwei Wochen nach der grausamen Hinrichtung des US-Journalisten James Foley durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) schockt ein weiteres Enthauptungsvideo die Welt: Laut den Dschihadisten zeigt es den Tod des als Geisel genommenen US-Reporters Steven Sotloff. Das Weiße Haus bestätigte am Mittwoch die Echtheit der Bilder, Präsident Barack Obama kündigte eine "stärkere regionale Partnerschaft" gegen die Dschihadisten an.

Laut dem auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierten US-Unternehmen SITE veröffentlichten die Dschihadisten am Dienstag ein Video mit dem Titel "Eine zweite Botschaft an Amerika", das die Enthauptung des 31-jährigen Journalisten Sotloff zeigt. Die Islamisten warnen in dem Video andere Staaten, zusammen mit den USA gegen die Miliz vorzugehen.

Auf dem in einer Wüstengegend aufgenommenen Video trägt Sotloff - wie schon zuvor Foley - orangefarbene Kleidung und kniet neben einem maskierten Kämpfer, der mit einem Messer bewaffnet ist. Vor seiner Tötung vor laufender Kamera sagt der 31-Jährige, er "bezahlt den Preis" für die US-Intervention.

US-Geheimdienste: Video authentisch
Das Weiße Haus bestätigte am Mittwochvormittag die Echtheit des Hinrichtungsvideos. Eine Analyse durch Geheimdienstexperten habe gezeigt, dass die Bilder authentisch seien, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden. "Wenn es echt ist, dann sind wir angewidert von diesem brutalen Akt", hatte US-Außenamtssprecherin Jen Psaki schon zuvor erklärt. "Unser Mitgefühl gilt Sotloffs Familie."

Nach der Enthauptung Sotloffs droht der maskierte Kämpfer im Video, als nächstes eine britische Geisel hinzurichten. Bei dem Briten handelt es sich laut CNN um David Haines, einen im März 2013 im Nordosten Syriens verschleppten Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Großbritanniens Premierminister David Cameron bezeichnete die Enthauptung Sotloffs als "absolut ekelhafte, verachtenswerte Tat". Bei dem maskierten Täter, der im August Foley enthauptet hatte, soll es sich um einen Briten handeln, der für IS im Irak und in Syrien kämpft.

Sotloff seit 2013 in Syrien vermisst
Sotloff, der als freier Journalist unter anderem für die Nachrichtenmagazine "Time" und "Foreign Policy" gearbeitet hatte, wurde seit 2013 in Syrien vermisst. Nach seinem gewaltsamen Tod sollen derzeit noch mindestens zwei US-Amerikaner von den Extremisten festgehalten werden. Sotloff soll auch kurz auf dem Video der Enthauptung Foleys zu sehen gewesen sein, das weltweit Entsetzen ausgelöst hatte.

Die Terrormiliz hatte zugleich mit der Veröffentlichung des Videos von der grausamen Hinrichtung Foleys, der laut einem Bericht der "Washington Post" vor seinem Tod mit CIA-Methoden gefoltert wurde, bereits damit gedroht, auch Sotloff zu töten, sollten die USA ihre Luftangriffe auf IS-Stellungen im Nordirak nicht einstellen.

Mutter richtete Appell an IS-Anführer
Sotloffs Mutter hatte noch vor wenigen Tagen eine emotionale Videobotschaft an die mutmaßlichen Entführer veröffentlicht (siehe Story in der Infobox). In ihrer unter anderem von der "New York Times" publizierten Nachricht hatte Shirley Sotloff direkt an den Anführer des IS, Abu Bakr al-Bagdadi, appelliert, ihren Sohn freizulassen.

Obama schickt weitere 350 Soldaten in den Irak
Bereits vor Wochen hatte US-Präsident Obama angesichts des Vormarsches des IS mehrere Hundert Soldaten in den Irak geschickt. Die Regierung in Washington betonte aber, es kämen keine Kampftruppen in den Irak. In der Nacht auf Mittwoch gab das Weiße Haus dann die Entsendung weiterer 350 Soldaten in den Irak bekannt. Sie sollen für den Schutz von diplomatischen Einrichtungen herangezogen werden.

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