Damit stehen zum ersten Mal seit fast zehn Jahren weder die Nummer eins der Welt, Novak Djokovic, Roger Federer noch der verletzte Spanier Rafael Nadal im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers. Zuletzt war das 2005 bei den Australian Open im Finale zwischen Marat Safin und Lleyton Hewitt der Fall.
Nishikori erster Asiate im US-Open-Finale
Im dritten Vergleich mit Djokovic erwischte der in Florida lebende Nishikori einen perfekten Start: Gleich das erste Aufschlagsspiel nahm er dem siebenfachen Grand-Slam-Turniersieger ab. Er kassierte zwar sofort das Re-Break zum 2:2, doch nach 39 Minuten entschied der Japaner den ersten Satz für sich.
Den zweiten Satz gab Nishikori in nur 30 Minuten ab und wirkte dabei kurzzeitig etwas müde und unkonzentriert. In den beiden Runden zuvor war er insgesamt mehr als achteinhalb Stunden auf dem Platz gestanden und hatte sich gegen den an Nummer fünf gesetzten Milos Raonic im Achtelfinale und gegen Australian-Open-Sieger Stan Wawrinka im Viertelfinale jeweils über fünf Sätze gequält.
"Hoffentlich kann ich noch einmal hundert Prozent abrufen", hatte der Außenseiter vor der Partie gegen Djokovic gesagt. Er konnte. Im Tiebreak des dritten Satzes führte er 4:0 und 5:2, Djokovic kam noch einmal auf 5:4 heran, doch Nishikori holte sich den Satz. Im vierten Satz nahm Nishikori seinem Gegner gleich das Aufschlagsspiel zum 1:0 ab und wehrte im darauffolgenden Spiel drei Breakbälle Djokovics ab. Der Serbe konnte seinem Kontrahenten nie sein druckvolles Spiel aufzwingen und musste sich nach drei Stunden geschlagen geben.
Es wird einen neuen Grand-Slam-Sieger geben
Eines steht schon fest: Im Endspiel zwischen Nishikori und Cilic erleben wir einen neuen Grand-Slam-Sieger. Denn nicht Roger Federer kämpft um seinen 18. Erfolg bei einem der vier größten Turniere der Welt, sondern der Kroate Cilic, der nach dem 6:3, 6:4, 6:4 über den Schweizer gerührt war: "Es war das Tennis meines Lebens, in solch einem Moment alles zu treffen, war wunderbar. Ich habe super serviert, die Vorhand passte auch."
Aber in erster Linie sind es seine knallharten Retourns direkt vor die Beine Federers gewesen, die dieses Spiel entschieden hatten. Denn darauf hatte der Schweizer, der bei eigenem Service zu unkonstant und wechselhaft war, niemals eine Antwort. Selbst ein Break zum 2:0 im dritten Satz half Federer nicht - nach nur einer Stunde und 45 Minuten musste er sich geschlagen geben. Der 33-Jährige gratulierte aber fair: "Cilic war kaum zu schlagen, er hat fast jeden Ballwechsel dominiert. Ich vergönne ihm diesen Erfolg."
Der fünfmalige US-Open-Champion verpasste nach der unerwartet klaren Niederlage die Chance auf seinen 18. Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere im Jahr. In drei Jahren erreichte der doppelte Zwillingsvater nur ein Grand-Slam-Endspiel - und das verlor er in diesem Jahr in Wimbledon gegen Djokovic.
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