Alleine in den am stärksten betroffenen EU-Ländern Portugal, Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland wurden 2012 rund 520.000 Hektar Wald - in etwa die doppelte Fläche Vorarlbergs - durch Feuer zerstört, wie aus der jährlich vom Joint Research Center (JRC) der EU herausgegebenen Waldbrandstatistik hervorgeht. In den Jahren 1980 bis 2008 habe die in Europa derart zerstörte Waldfläche jährlich zwischen 200.000 und einer Millionen Hektar gelegen, erklärte Studienautor Nikolay Khabarov vom IIASA.
Dramatischer Anstieg der verbrannten Flächen
Doch die europäischen Wälder würden durch den Klimawandel und den damit verbundenen höheren Temperaturen und längeren Trockenperioden noch anfälliger für Feuer: Deshalb werde die durch Waldbrände zerstörte Fläche in Europa bis 2090 um 200 Prozent zunehmen, berichten die Forscher im Fachjournal "Regional Environmental Change"
Die Wissenschaftler zeigten aber auch, dass durch eine bessere Waldbewirtschaftung das Problem abgefedert werden könnte. Die IIASA-Forscher haben dafür gemeinsam mit Kollegen vom JRC, nationalen Forstexperten und der EU-Expertengruppe für Waldbrände verschiedene Brandschutz-Optionen und ihre Auswirkungen untersucht.
Kontrollierte Feuer könnten Schäden reduzieren
Demnach könnte durch kontrollierte Feuer der Anstieg der Schäden bis 2090 auf 50 Prozent reduziert werden. "Es gibt immer noch eine große Debatte über die Wirksamkeit kontrollierter Feuer. Unsere Studie zeigt, dass es sich dabei um eine vielversprechende Option handelt, um die europäischen Wälder vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen", so Khabarov in einer Aussendung des IIASA. Durch solche Feuer, die unter kontrollierten Bedingungen meist in den Wintermonaten gelegt werden, wird Totholz und damit Brennmaterial aus dem Wald entfernt.
Die Forscher weisen aber auch darauf hin, dass über 95 Prozent aller Waldbrände in Europa durch Menschen verursacht werden, darunter Fahrlässigkeiten wie weggeworfene Zigaretten oder Lagerfeuer, aber auch Brandstiftungen. Viele dieser Feuer könnten durch verantwortungsvolleres Handeln verhindert werden, betonen die Wissenschafter.
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