Landtagswahlen
Erfolgsserie für Euro-Kritiker in Ostdeutschland
Bei der Landtagswahl in Sachsen Ende August konnte die erstmals angetretene AfD 9,7 Prozent der Wählerstimmen für sich verbuchen. Zwei Wochen später gelang ihr der Sprung in den Landtag mit zweistelligen Ergebnissen nun auch in Brandenburg (12,2 Prozent) und Thüringen (10,6 Prozent).
Die AfD ist somit in drei Länderparlamenten vertreten. Sie war bei der Bundestagswahl vor einem Jahr knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und hatte bei der Europawahl im Mai mit 8,5 Prozent die FDP und die Grünen überflügelt.
AfD-Chef: "Fantastisches Wahlergebnis"
AfD-Parteichef Bernd Lucke sprach am Sonntagabend von einem "fantastischen Wahlergebnis". Herrschte auf der Berliner Wahlparty zur Abstimmung in Sachsen vor zwei Wochen noch zurückhaltende Freude vor, jubelten die Anhänger in Potsdam nun lautstark. Die AfD stehe für vernunft- und wertorientierte Politik, freute sich Lucke. "Dafür werden wir anerkannt von den Bürgern, und das offenbar von Wahl zu Wahl mehr." Man werde gegen den Euro zu Felde ziehen und sich für haushaltspolitische Stabilität einsetzen, versprach er.
Christdemokraten mit deutlichen Stimmengewinnen
In Thüringen erzielten die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterdessen deutliche Stimmenzuwächse. Die CDU erhielt nach dem vorläufigen Endergebnis 33,5 Prozent der Stimmen. Die Linkspartei fuhr 28,2 Prozent und damit ihr bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl überhaupt ein, die SPD 12,4 - ihr bisher schwächstes Ergebnis in diesem Bundesland. Die Grünen erzielten 5,7 Prozent und die FDP lediglich 2,5 Prozent (nach 7,6 Prozent im Jahr 2009). Damit sind die Liberalen, die 2013 erstmals aus dem Bundestag flogen, nur noch in sechs der 16 Länderparlamente vertreten.
In Brandenburg erreichte die seit 1990 regierende SPD als Wahlsieger 31,9 Prozent und lag damit knapp unter dem Ergebnis im Jahr 2009. Die mitregierende Linkspartei sackte deutlich auf 18,6 Prozent ab und fiel hinter die CDU zurück, die zulegte und auf 23 Prozent kam. Die Grünen kamen auf 6,2 Prozent, die FDP erreichte 1,5 Prozent - auch hier ein Debakel nach 7,2 Prozent bei der letzten Wahl.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.