"Give My Love To London", ihr 20. Album, kommt am Freitag (26. September) in den Handel. Als "bluesig bis rockig und zuweilen auch dunkel" beschreibt Faithfull die Produktion. Kollegen wie Nick Cave und Roger Waters haben Songs geschrieben, die Texte stammen großteils von der Sängerin selbst. Im Studio wirkten unter anderem Warren Ellis und Jim Sclavunos von den Bad Seeds, ein Streicher-Quartett und Adrian Utley, Gitarrist von Portishead, mit. Auch Anna Calvi steuerte Ideen bei.
Der weibliche Stein
Geboren in Hampstead, London, war Faithfull mit 17 auf einer Party von Rolling-Stones-Manager Andrew Loog Oldham entdeckt worden. Sie, die eigentlich "Opernsängerin und klassische Schauspielerin werden und vor allem Philosophie und Englisch studieren" wollte, begann ihre Karriere mit "As Tears Go By", einer Komposition Mick Jaggers und Keith Richards'. Die folgenden Jahrzehnte waren dominiert von der Beziehung zu Jagger, der Veröffentlichung vieler Alben, Film- und Theaterkollaborationen sowie Kämpfen gegen die Drogensucht.
1979 erschien ihr bekanntestes Werk, "Broken English". "Das war natürlich ein sehr wichtiges Album für mich", betonte Faithfull einmal. "Es hat meine Karriere gerettet, keine Frage." Es gab viele weniger glückliche Zeiten. Auf einer Australien-Reise habe sie 1969 versucht, sich das Leben zu nehmen, erzählte die Sängerin dem "Wall Street Journal". Nach der Trennung von Mick Jagger lebte sie Anfang der 70er zwei Jahre in den Straßen Londons als eine "drogenabhängige Magersüchtige", wie der britische "Guardian" berichtete.
Hass auf die Heimat
An diese Zeit ist auch der Titel ihres neuen Albums angelehnt. "Ich sende meine Liebe nach London, aber auf eine sarkastische Art und Weise", sagte Faithfull. "Ich habe wirklich die Nase voll von dieser Stadt. Die Presse und das Establishment waren damals einfach schrecklich zu mir und ich will nirgendwo leben, wo man mich nicht mag. Deswegen lebe ich in Frankreich und Irland - hier lieben sie mich. Ich habe nicht vor, nach London zurückzukehren."
Zu ihrer Beziehung zu den Rolling Stones will sich Faithfull heute nicht mehr äußern. Dafür verrät sie das für sie schlimmste Ereignis in 50 Jahren auf der Bühne: "1976 bei einem Konzert in Sligo, Irland, war ich sehr betrunken, als jemand aus der Masse - sie waren allesamt noch betrunkener als ich - ein Kotelett auf mich warf. Ich kann nicht gerade sagen, dass das einer der Höhepunkte meiner Karriere war. Seitdem trinke ich vor Auftritten keinen Alkohol mehr."
Karten für Wien-Konzert erhältlich!
Damit muss sie bei ihrem Wien-Auftritt hoffentlich nicht rechnen. Karten für die Show von Marianne Faithfull am 16. November im Konzerthaus erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.
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