Eines der Highlights ist sicher die Kawasaki Ninja H2R, die im Frühjahr auf den Markt kommt: Ihr Kompressor quetscht 300 PS aus dem Motor der ZX-10R. Der "Blasebalg" wurde komplett im Unternehmen entwickelt und sorgt angeblich für unglaublichen Schub von unten heraus und einen zweiten Frühling ab 8.000/min. Flügelstummel seitlich an der Verkleidung sollen für Stabilität bei höchsten Geschwindigkeiten sorgen. Die Ninja H2R ist nicht straßenzugelassen. Eine "zivile" Version mit rund 200 PS soll im November auf der EICMA vorgestellt werden.
Per se schwächer, aber in ihrem Segment dennoch herausragend ist die KTM 1290 Super Adventure. Sie stellt die ultimative Steigerung der 1190 Adventure dar und kombiniert den Motor der 1290 Super Duke mit High Tech vom Feinsten: U.a. gibt's Kurvenlicht, Berganfahrhilfe, semiaktives Fahrwerk, Kurven-ABS, dazu einen 30-Liter-Tank und 160 PS/140 Nm – die ultimative-Reiseenduro für Fahrer, die im Herzen Racer sind.
Auch für das zügige Reisen gemacht ist die neue BMW R 1200 RS. Der bayerische Sporttourer wird vom aktuellen Wasserboxer der großen GS angetrieben und soll an die R 1100 RS erinnern. Eng mit der R 1200 RS verwandt ist die neue R 1200 R. Der Roadster soll wohl Richtung jugendliche Biker in Stellung gebracht werden, wenn man das von der Tanzeinlage bei der Präsentation schließen kann.
Die völlige Überarbeitung ins Gesicht geschnitten (Maske ist jetzt spiegelverkehrt) haben die Münchner der S 1000 RR. Der Überflieger im Supersportsegment wurde trainieren geschickt und steht nun stärker (199 statt 193 PS, 113 statt 12 Nm) und leichter (204 statt 208 kg vollgetankt) da als zuvor. Die Geometrie (Lenkkopfwinkel, Nachlauf, Radstand, Schwingendrehpunkt) wurde geändert, optional ist das elektronisch geregelte Fahrwerk aus der HP4 verfügbar, natürlich auch ein Schaltautomat und Fahrmodi (sogar teilweise in Serie). Auf Wunsch gibt es auch einen Pit-Lane-Limiter für Tempobegrenzungen in der Boxengasse oder anderswo.
Supersport wird bei Suzuki neuerdings besonders groß geschrieben. Die Japaner haben die beiden Fahrer benannt, die ab 2015 in der MotoGP antreten sollen: Aleix Espergaro (der sich den Werksvertrag angesichts seiner Leistungen redlich verdient hat) und Moto2-Star Maverick Vinales. Auf der Intermot steht eine überarbeitete GSX-R1000 mit 184 PS sowie die GSX-RR1000. Dazu gibt's ganz Neues: Mit der GSX-S1000 will Suzuki gegen Konkurrenten wie BMW S 1000 R und KTM Super Duke antreten. Von annähernd 160 PS ist die Rede (offiziell ist noch nichts). Als GSX-S1000F ist sie auch verkleidet erhältlich. Bei beiden beschwören die Japaner die Gene der GSX-R.
MotoGP-Stars der Zukunft hat Honda im Visier, wie bei der Präsentation der Honda CBR300R gesagt wurde. Die Kleine holt 31 PS aus 286 cm³ und wiegt 164 kg. ABS ist Serie. Vorgestellt wurde sie gemeinsam mit dem überarbeiteten Crossrunner. Die VFR800X kommt jetzt auf 106 statt 102 PS und hat eine zweistufige Traktionskontrolle.
Keine Reiseenduro, aber so etwas Ähnliches ist die Kawasaki Versys 1000 – und die gibt es jetzt endlich auch in Schön. Damit ist das einzige echte Manko ausgemerzt. Sogar Kawasaki-Händler hatten bisher wegen der Optik empfohlen, auf der Fahrt zum Biker-Treffpunkt zwei Kurven vor dem Ziel zu parken und den Rest zu Fuß zu gehen. Geschichte. Jetzt kann man sich mit der Versys sehen lassen. Übrigens auch mit der 650er.
Auch als Enduro-Version ist ein Bike erhältlich, das seine Käufer ins "Land of joy" führen soll und ein extrem cooles Teil ist: die Ducati Scrambler - besser Scrambler Ducati, denn die Italiener haben für das Lifestyle-Bike eigens eine Submarke gegründet. Zunächst kommen vier Versionen auf den Markt, die das Kultgerät der Sechziger- und Siebzigerjahre auferstehen lassen. Die Preise liegen zwischen knapp 9.000 und gut 10.000 Euro. Der luftgekühlte V2-Motor stammt aus der Monster 796, leistet in der Scrambler aber nur 75 PS. ABS ist Serie.
Einen neuen Café Racer zeigt Horex – ja, die Augsburger sind trotz Pleite vertreten, schließlich war der Messestand schon bezahlt, bevor das Geld ausging. Die beste Nachricht ist: Ende Oktober soll verkündet werden, wer den ganzen Laden kauft und in die Zukunft führt.
Ein völlig abgedrehtes Teil hat Yamaha am Stand: die Yamaha 01Gen. Das Concept Bike ist ein Dreirad mit extrem schräger Optik, das gleichermaßen für Gelände und Straße gedacht ist. Die Optik erinnert von der Seite an einen Delphin, von vorne an ein böses Insekt.
Piaggio stellt zwei Neuheiten ins Schaufenster: die überarbeitete Moto Guzzi V7 Special II, die jetzt serienmäßig ABS-geregelt bremst, sowie die "Rally"-Version der Aprilia Caponord.
Immer heißer wird das Ringen um die Gunst der Kundschaft auch unter den Tourer- und Cruiser-Giganten. Der eine US-amerikanische Herausforderer von Platzhirsch Harley-Davidson heißt Indian und bringt mit dem Langstrecken-Tourer Roadmaster und dem Mittelklasse-Cruiser Scout zwei neue Modelle. Der andere heißt Victory und erweitert mit der neuen Magnum sein ohnehin reichhaltiges Portfolio.
Harley-Davidson selbst bedient in Köln mit der kantig designten, dynamischen Road Glide Special seine Tourer-Kundschaft. Außerdem wertet die Kultmarke aus Milwaukee insgesamt ihre Modelle mit optimierter Technik, weiterentwickelter Ergonomie und neuem Infotainment- Angebot auf. Neues gibt es auch bei den hausgetunten CVO- Modellen – unter anderem einen extra starken Antrieb mit dem klangvollen Namen "Screamin' Eagle Twin-Cooled Twin Cam 110".
Unter Strom
Unter den Elektromotorrädern tut sich derzeit sehr viel. In Köln ist bereits die strombetriebene Variante der KTM Freeride mit dem Zusatz "E" zu sehen. Mit 42 Nm und 30 PS wird das flinke Leichtgewicht auf Kurzstrecken jede Menge Fahrspaß bereiten. Die Kalifornier von Zero wollen das enorme Drehmoment seiner Elektro-Bikes demonstrieren den Stuntfahrer Michael Threin auf einem Simulator am Messestand Wheelies demonstrieren lassen. Die Besucher können auf dem Gerät auch selbst den Anschub eines Elektro-Motorrads erleben, dessen maximales Drehmoment permanent anliegt.
Ein eigener Ausstellungsbereich namens "eMotion" gibt einen umfassenden Überblick über die neuartige elektrische Zweirad-Mobilität. Diese soll besonders gute Chancen haben, sich durchzusetzen – denn mehr auf zwei als auf vier Rädern lassen sich begrenzte Reichweiten von der typischen Nutzung her verschmerzen.
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