"Wir setzen uns für einen Islam österreichischer Prägung ein und sind gegen einen Islam unter ausländischer Kontrolle", so Minister Kurz im Gespräch mit der "Krone". Damit reagiert er auf die scharfe Kritik von Fuat Sanac, dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft, und macht klar, dass am Verbot der Finanzierung aus dem Ausland nicht zu rütteln ist. Es gebe eine Tendenz der Einflussnahme von außen, diese müsse unterbunden werden, betont Kurz.
So gebe es etwa in Bosnien verschleierte Frauen, die von Saudi-Arabien bezahlt werden, um das Stadtbild zu verändern, oder islamische Kindergärten in New York, die, um Geld aus Saudi-Arabien zu bekommen, nur ja kein bisschen liberal sein dürfen.
Gemeinsame Initiative gegen Radikalisierung
Bei einem anderen Punkt jedoch ziehen Kurz und Sanac an einem Strang: Im Vorfeld des Gipfels gegen Hass und Hetze starteten sie nun eine gemeinsame Initiative gegen Radikalisierung. Ein entsprechender Info-Folder wird an Moscheen und in Vereinen verteilt. Sanac: "Wenn wir als gläubige Muslime entschieden gegen die Pervertierung unserer Religion auftreten, können wir aufklären."
Einige weitere Maßnahmen werden vorbereitet: eine Videokampagne mit österreichischen Muslimen, die sich gegen den Terror der IS-Dschihadisten (Islamischer Staat) aussprechen ("Not in our name") im Oktober, eine Expertentagung zum Thema "Identität" im November, die Entwicklung einer "Charta" gegen Radikalisierung zur Unterzeichnung durch muslimische Vereine, Verbände und Institutionen sowie Anti-Radikalisierungs-Workshops beim Österreichischen Integrationsfonds. Außerdem soll das Thema bei Fachkursen für Imame berücksichtigt werden.
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