Der gebürtige Tschetschene aus München stand wegen salafistischer Aktivitäten schon lange auf der Liste des Geheimdienstes. Als er im August mit seiner irakisch-stämmigen Partnerin und dem kleinen Sohn nach Syrien reiste und sich das Paar mutmaßlich in einem IS-Terror-Camp ausbilden ließ, wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen – und nun vollstreckt. Nach einem Hinweis der deutschen Behörden klickten für das Paar bei der Rückfahrt in Richtung Heimat die Handschellen. Im Gepäck fanden die Beamten 4.000 Euro Bargeld.
"Wir schließen nicht aus, dass sie einen Auftrag hatten. Die IS bildet niemanden zum Spaß an den Waffen aus. Die Tatsachen, dass sie so rasch wieder die Heimreise antraten und diese Summe bei sich hatten, sind alarmierend", so der deutsche Geheimdienst. Der achtjährige Bub kam in die Obhut des Jugendamtes, das Terror-Paar wartet in der Justizanstalt Klagenfurt auf seine Auslieferung.
Junger Islamist aus Video stammt aus Wien
Knalleffekt indes im Fall einer Videobotschaft aus Syrien: Jener junge Bursche, der darin zur Tötung von Ungläubigen aufgerufen hatte, stammt nicht aus Deutschland, sondern aus der österreichischen Bundeshauptstadt. Jugendliche haben in dem tatsächlich erst 16-Jährigen laut "Standard" ihren ehemaligen Mitschüler wiedererkannt. Über die Hintergründe seiner Radikalisierung ist noch wenig bekannt, der ehemalige Wiener Berufsschüler dürfte aber noch in Österreich zum Islam konvertiert sein. Danach reiste er nach Rakka, eine Islamisten-Hochburg im Norden Syriens.
In dem veröffentlichten Video hatte der Bursche seine Worte an seine "lieben Geschwister im Glauben" gerichtet: "Wir haben uns heute hier versammelt, um die Schafe zu schlachten. Und ich will euch dazu einladen, die Kuffar (Ungläubigen) zu schlachten im Dar ul-Kufr." Damit sind offenbar die nicht-muslimischen Länder gemeint. Zudem seien alle Muslime aufgerufen, sich dem IS anzuschließen, betont der Jugendliche in dem Video. Der Bursche wird seit 23. August vermisst und nun von Interpol gesucht.
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