Die Leiche von Sabine W. war am 18. September in ihrer Wohnung in Strasshof in einer Bettzeuglade aufgefunden worden. Die Frau war mit zahlreichen Messerstichen brutal ermordet worden. Ihr 22-jähriger Sohn, der unter dringendem Mordverdacht steht, hatte die Flucht ergriffen. Nach dem jungen Niederösterreicher wurde weltweit gefahndet (Bericht siehe Infobox).
Verdächtiger in Hostel festgenommen
Nach umfangreichen Untersuchungen des Landeskriminalamts Niederösterrerich und der sehr engen Zusammenarbeit mit dem U.S. Department of Homeland Security konnte die Fluchtroute des 22-Jährigen ermittelt werden. Demnach sei der Verdächtige zunächst nach Georgia und dann weiter nach Oregon gereist. Den Ermittlern gelang es schließlich, die Wohnadresse des Flüchtigen in Portland ausfindig zu machen.
Am Donnerstag - nach 70 Tagen auf der Flucht - klickten für den Verdächtigen dann in einem Hostel die Handschellen. Der Verdächtige war nach einer Flugzettel-Fahndungsaktion von einem Hostel-Mitarbeiter erkannt worden.
"Überstellungsmodalitäten" werden abgeklärt
Der 22-Jährige sitzt nun in einem Gefängnis in Portland. "Derzeit werden die Überstellungsmodalitäten nach Österreich abgeklärt", erklärte Thomas Heinreichsberger von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Wann der 22-Jährige ausgeliefert wird, stehe noch nicht fest. Karl Schober von der Staatsanwaltschaft Korneuburg nannte am Freitagnachmittag "einige Wochen" als Zeitraum. "Das Auslieferungsverfahren läuft." Hinsichtlich des Mordverdachts wird er erst in seiner Heimat einvernommen. Ein Motiv für die Bluttat ist nach wie vor offen.
Mikl-Leitner: "Dieser Fall ist ein Vorzeigebeispiel"
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner gratulierte am Freitag den Ermittlern: "Mit dieser Festnahme haben die Zielfahnder wieder einmal bewiesen, dass ihr weltweites Netzwerk bestens funktioniert. Dieser Fall ist ein Vorzeigebeispiel für die professionelle Kooperation innerhalb der Polizeieinheiten rund um den Globus."
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