Das Leben ist kostbar - darüber reden, lesen und singen Samuel Koch und der Liedermacher Thomas A. Beck am 31. Oktober in der Stadtgalerie Mödling. Von zwei verschiedenen Individuen, die voneinander profitieren und aus dem jeweils anderen Kraft ziehen.
Samuel Koch für ein Interview zu erreichen, ist zurzeit gar nicht einfach. Der 27-Jährige ist als Schauspieler gut gebucht - neben seinem Gastauftritt in der Telenovela "Sturm der Liebe" hat er ein zweijähriges Fix-Engagement am Staatstheater Darmstadt. Ein Erfolg, mit dem er selbst nach seinem Unfall 2010 bei "Wetten, dass..?" nie gerechnet hätte. "Damals dachte ich, das Schauspielstudium ist sicher das Dümmste, was man in meinem Zustand machen kann. Was soll ich denn in einem Rollstuhl auf der Bühne? Aber mittlerweile weiß ich, es war das Beste für mich", bekennt er im "Krone"-Gespräch.
Kein Exhibitionismus
"Natürlich fühle ich mich unwohl im Rollstuhl, vor allem auf der Straße, wo mich jeder anglotzt. Da könnte man meinen, es ist ein wenig exhibitionistisch, sich damit auf eine Bühne zu stellen. Aber jetzt fühle ich mich sehr wohl, wenn ich mich hinter einer Figur oder Rolle 'verstecken' kann."
Auch seine Kommilitonen bestärkten Samuel nach dem Unfall, das Studium fortzusetzen. "Sie meinten, das, worauf es ankommt beim Schauspielern, sei mir geblieben. Es muss nicht immer der 1,80m große, durchtrainierte Stereotyp von Schauspieler sein. Es geht darum, Emotionen zu transportieren, Geschichten zu erzählen, Menschen zum Lachen, Weinen und Nachdenken zu bringen."
Freude und Mut
Gemeinsam mit dem österreichischen Sänger und Lebenskünstler Thomas Andreas Beck will er sich nicht "verstecken" - sondern bittet zu einer sehr persönlichen Konzertlesung. "Samuel wird aus seinem Buch lesen, ich spiele mit meiner Band, und dann reden wir gemeinsam mit dem Publikum über das Leben", erklärt Beck. "Gerade jetzt, wo so viel Angst und Unsicherheit die Menschen plagt, wollen wir mit dem Konzert Freude und Mut machen."
In Sachen "Mutmachen" ist Samuel Koch sicher Experte - mit ungebrochener Lebensfreude kämpft er jeden Tag gegen sein Schicksal an. "In der Tiefe meines Herzens bin ich immer noch ein Sportler", schmunzelt er. Und träumt von großen Zielen - irgendwann möchte er zum Beispiel mit einem eigens konstruierten Kajak durch das Okavango-Delta paddeln.
Unbändige Lebensfreude
"Das hat noch nicht einmal ein gesunder Mensch geschafft. Deswegen reizt es mich ganz besonders." Statt zu hadern, setzt er lieber auf Humor. "Ich glaube, es ist wichtig, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Warum? Weil ich lieber lache als weine!"
Samuel Koch und Thomas A. Beck sind am 31. Oktober in der Stadtgalerie Mödling zu Gast. Tickets erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.
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