Bayern im Chaos
Dramatische Lage nach Schneefällen
In einzelnen Regionen Bayerns bereiteten sich am Freitag die Katastrophenstäbe auf eine umfangreiche Evakuierung von Wohnhäusern vor, einige Gebäude mussten bereits geräumt werden. Die Schneelasten auf den Dächern hatten vielerorts die Belastungsgrenze weit überschritten. In sechs Landkreisen Ostbayerns bestand Katastrophenalarm.
Bayerns Ministerpräsident Stoiber kündigte am Freitagabend an, dass er sich am Samstag in den Landkreisen Deggendorf und Regen über die Arbeit der mehr als 5.000 Einsatzkräfte informieren wolle. "Es ist beeindruckend, wie ganze Regionen zusammenstehen und tausende Helfer bis zur Erschöpfung gegen die Schneemassen ankämpfen", sagte der CSU-Vorsitzende.
Am Freitag fiel in manchen Gegenden Bayerns bis zu einem halben Meter Neuschnee, im Lauf des Tages ließen die Niederschläge allerdings leicht nach. Am Samstag sollen nach Ankündigung von Meteorologen die Schneefälle in Ostbayern ganz aufhören. Die Krisenstäbe rechnen dennoch damit, dass noch mehrere Tage lang von den Dächern die bis zu 1,80 Meter hohen Schneeschichten mühsam herunter geschaufelt werden müssen.
Auf der Autobahn 93 bei Kelheim starben zwei Männer, als ein Lastwagen ins Schleudern geriet und mit ihrem Auto kollidierte. Allein in Schwaben gab es innerhalb von 24 Stunden fast 200 Unfälle. Im oberbayerischen Traunstein kam ein Feuerwehrmann beim Räumen eines Hallendachs ums Leben.
Engpässe bei der Treibstoffversorgung
Durch das Schneechaos ist in den ostbayerischen Krisengebieten der Treibstoff knapp geworden. Weil Gefahrguttransporter die Straßen nicht passieren dürfen, gingen an mehreren Tankstellen die Treibstoffvorräte zu Ende.
Helfer bei Dachsturz schwer verletzt
Beim Versuch, eine Produktionshalle vom Schnee zu befreien, ist ein 34 Jahre alter Mann in Weißenstadt in Bayern vier Meter in die Tiefe gestürzt und dabei schwer verletzt worden. Mit Stauchungen, Prellungen und einer Gehirnerschütterung wurde der Helfer in ein Krankenhaus gebracht. Auf dem Dach der Produktionshalle lag am Freitag rund 1,50 Meter Schnee. Dadurch hatte der Mann eine Lichtkuppel übersehen, durch die er stürzte.
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