In Steinerkirchen stürzte am Vierkanthof von Johann Hubinger (54) der Dachstuhl auf 25 Metern Länge ein. In Taiskirchen war um 6 Uhr die Turnhalle der Hauptschule an der Reihe. In Gramastetten krachte am Vierseithof von Karl Dall (53) ein 400 Quadratmeter großer Dachteil nieder. In St. Martin sackte ebenfalls eine Lagerhalle auf 15 Metern Länge ein. In Eschenau brachen ein großes Stadldach und zwei kleinere Dächer ein.
Der angesehene Welser Statiker Hanns Wuinovic - er tüftelte einst mit Kollegen die Linzer Voestbrücke aus - erklärt: „An sich sind die Schneelastberechnungen genau nach Gebiet geregelt. Meist werden diese Normwerte jahrzehntelang nicht erreicht. Der Schnee ist bei Einstürzen oft nur der Auslöser, aber nicht die Ursache. Sondern vermodertes Gebälk, korrodierte Bindungsmittel oder mangelhafte Befestigungen.“
Der Techniker ist überzeugt, dass mehrere Faktoren zusammenspielen müssen, damit es zu einer Katastrophe kommt. Wuinovic warnt aber vor der besonderen Gefährdung bei Flachdächern: „Diese sind besonders exponiert, weil der Wasserabfluss im Schnee gebremst ist. Bei einem Tauwechsel wird das gletscherartig gespeichert, es legt sich ein Eispanzer über das Gebäude. Wenn es aufgrund des Schneedrucks zu einer Durchbiegung in der Dachmitte kommt, sollte man auf jeden Fall einen Fachmann zu Rate ziehen.“
Foto: Tom Leitner
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