Ob es sich tatsächlich um eine Reaktion auf die jüngsten Razzien und die öffentliche Fahndung nach den mutmaßlichen kinox.to-Betreibern handelt, kann zwar nicht überprüft werden. Von der deutschen Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) heißt es aber im Gespräch mit dem IT-Portal "Golem": "Es kann sich um eine präventive Handlung der Verantwortlichen handeln."
Rätselraten um leecher.to-Abschaltung
Aus früheren Vorgängen wisse man, dass Betreiber illegaler Internetangebote nach großen Schlägen gegen Film-, Musik- und Softwarepiraterie im Netz ihre Seiten mitunter selbst abschalten, um nicht ins Visier der Ermittler zu geraten. Die GVU hält es für durchaus möglich, dass dies nun bei leecher.to geschehen ist.
Eine andere Theorie, die angesichts früherer Äußerungen der leecher.to-Betreiber nicht abwegig ist: Die Betreiber könnten ihr Portal auch einfach abgeschaltet haben, weil sie es ohnedies nicht länger weiterführen wollten. Dafür spricht, dass das IT-Portal "Tarnkappe" schon im August berichtete, die Betreiber der Website hätten keine Lust mehr, das Portal weiter zu betreiben. Schon damals kursierten Gerüchte, wonach das Piratenforum abgeschaltet werden sollte.
Razzien sorgen für Unruhe unter Piraten
Ob die Angst vor Verfolgung zur Abschaltung der Website geführt hat oder die Betreiber ohnedies schon länger den Stecker ziehen wollten, bleibt also unklar. Klar ist aber, dass die jüngsten Polizeiaktionen Unruhe in den digitalen Untergrund in Deutschland gebracht haben. Nach der Großrazzia gegen kinox.to Ende Oktober, bei der zwei Männer festgenommen wurden, und der Kommandoaktion in 14 deutschen Bundesländern gegen die Uploader von boerse.bz scheint die Piratenszene zumindest verunsichert.
Die Steine des Anstoßes sind allerdings trotzdem großteils noch online. kinox.to und movie4k.to sind nach wie vor erreichbar, boerse.bz ebenfalls. Zumindest bei kinox.to ist auch der Grund dafür bekannt: Die mutmaßlichen Betreiber – nach ihnen wird öffentlich gefahndet – scheinen mitsamt der zur Abschaltung des in Russland vermuteten Servers notwendigen Passwörter bereits vor Monaten aus Deutschland getürmt zu sein.
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