Beliebte Software

Browser-Geburtstag: Mozilla Firefox wird zehn

Web
09.11.2014 09:00
Als Firefox vor einem Jahrzehnt an den Start ging, war der Markt der Browser recht übersichtlich: Mehr als 90 Prozent der Internetnutzer ließen sich mit dem Internet Explorer von Microsoft durch das World Wide Web navigieren. Dieses Programm war auf Windows-Rechnern vorinstalliert.

Auf die Suche nach einer Alternative machten sich trotz zahlreicher Schlupflöcher für Viren und Würmer nur die wenigsten. Dann kam Firefox und brachte kräftig Schwung in den Markt. Er ist laut "StatCounter" seit Jahren der Liebling der österreichischen Internetsurfer.

Firefox brachte Internet Explorer ins Wanken
Die Veröffentlichung der ersten Firefox-Version am 9. November 2004 brachte die Marktmacht des Internet Explorers ins Wanken: Schon nach wenigen Wochen verbuchte Firefox 1.0 mehrere Millionen Downloads. Die frei entwickelte Browser-Alternative der gemeinnützigen Mozilla-Stiftung erfreute sich rasch wachsender Beliebtheit, weil sie als sicherer, schneller und benutzerfreundlicher galt als der Quasi-Monopolist von Microsoft.

Der Name Firefox entstand dabei erst im dritten Anlauf. Ursprünglich hatte das Projekt den Namen Phoenix. Dieser wurde aus markenrechtlichen Gründen verworfen. Und auch die darauffolgende Idee für Firebird zerschlug sich. Letztlich taufte die Mozilla-Stiftung den Browser Firefox - Feuerfuchs, so heißt umgangssprachlich der kupferrote Kleine Panda, der in der Himalaya-Region zu Hause ist. Auch wenn der Kleine Panda eigentlich kein Fuchs ist, zeigt das Firefox-Symbol, wie sich ein Fuchs um die Weltkugel schmiegt.

Beliebt dank Erweiterungen und Tabs
Bei seinen Nutzern punktete der Feuerfuchs schnell mit praktischen Funktionen. Ein Pop-up-Blocker, mit dem lästige Werbefenster ignoriert werden, ein Download-Manager und eine Lesezeichenverwaltung waren in Firefox von Anfang an integriert. Auch die sogenannten Tabs, mit denen sich im selben Fenster mehrere Internetseiten parallel öffnen lassen, gab es damals schon. Und wem die Funktionen nicht ausreichten, konnte bereits vor zehn Jahren über Erweiterungen seinen Browser individuell aufpeppen. Von diesen sogenannten Add-ons sind inzwischen Zigtausende verfügbar. Heute ist der Browser in mehr als 80 Sprachen erhältlich.

Auch beim Thema Sicherheit konnte Firefox schnell punkten: Während Microsoft die Weiterentwicklung des Internet Explorers im guten Glauben an die eigene Marktstärke lange schleifen ließ, setzte die Mozilla-Stiftung auf Freiwillige, die den Browser dank seines offenen Quelltextes voranbrachten. "Das quelloffene Entwicklungskonzept trug und trägt maßgeblich zu Innovationen und Verbesserungen bezüglich der IT-Sicherheit bei", erklärt Florian Hillebrand vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Firefox spielte aus seiner Sicht eine "bedeutende Rolle" dabei, das Konzept der sogenannten Open-Source-Software bekannt zu machen.

Marktanteil schrumpft seit einiger Zeit
Firefox zählt zu den beliebtesten Browsern weltweit, wobei sein Marktanteil zuletzt schrumpfte. In vielen Regionen der Welt ist mittlerweile das Konkurrenzprogramm von Google die Nummer eins. Google Chrome wird auch vom BSI empfohlen, weil er in puncto IT-Sicherheit "technisch führend" ist, wie Hillebrand erklärt.

Vor allem der Internetkonzern Google war es auch, der von dem Schwung profitierte, den Firefox in den Markt der Browser brachte. Doch die Mozilla-Stiftung profitiert auch von Google. Den Großteil seiner Einnahmen erwirtschaftet Mozilla nämlich über Verträge mit Suchmaschinen-Anbietern wie Google, Bing, Yahoo oder Yandex, deren Suchfelder dafür in den Browser integriert werden und Internetnutzer auf ihre Seite führen. Auch von Amazon und eBay kommt Geld. Allein der Vertrag mit Google spült Mozilla Berichten zufolge jährlich etwa 300 Millionen Dollar in die Kasse. Das Geschäft wurde im Dezember 2011 für mindestens drei Jahre abgeschlossen und könnte also kurz nach den Partys zum zehnten Geburtstag erneut geschnürt werden.

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