Das Landesgericht St. Pölten habe den Jugendlichen "unter Anwendung von gelinderen Mitteln" enthaftet, teilte Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, mit. Dem 14-Jährigen seien gleichzeitig Weisungen erteilt worden, die er einhalten müsse. So seien eine vorläufige Bewährungshilfe ebenso wie der Schulbesuch und psychosoziale Betreuung angeordnet worden.
Außerdem müsse der Verdächtige seinen Reisepass abgeben und sich regelmäßig bei der zuständigen Polizeiinspektion melden. "Von der Staatsanwaltschaft wird geprüft, ob wir Haftbeschwerde gegen die Entscheidung einlegen", fügte Obenaus hinzu.
"Die getroffenen Maßnahmen, insbesondere der weitere Schulbesuch mit Betreuung" sind laut dem Landesgericht "zur Deradikalisierung des Jugendlichen besser geeignet als die Aufrechterhaltung der Untersuchungshaft", hieß es weiter. Es sei geplant, durch einen Sachverständigen die Reife des 14-Jährigen zu prüfen. Die Bewährungshilfe sei aufgefordert worden, regelmäßig zu berichten.
Bomben-Bauplan im Internet besorgt
Gegen den Schüler wird seit Anfang Oktober ermittelt. Zuvor war die zunehmende Radikalisierung des Burschen durch seine Aussagen und Verhaltensweisen aufgefallen. Am Nachmittag des 28. Oktober wurde der 14-Jährige in St. Pölten festgenommen.
Er soll sich unter anderem im Internet darüber informiert haben, wie man unkonventionelle Sprengvorrichtungen bauen kann. Selbige hätte er in größeren Menschenmengen zünden wollen, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich mit. Diesbezüglich hatte sich der Beschuldigte auch mit dem Westbahnhof in Wien auseinandergesetzt.
Am Tag nach der Festnahme gab das Landesgericht St. Pölten dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verhängung der U-Haft statt. Es bestehe "Verdunklungs-, Tatbegehungs- bzw. Tatausführungs- und Fluchtgefahr", hieß es damals in einer Aussendung. Der Jugendliche sei "dringend verdächtig, sich an einer terroristischen Vereinigung beteiligt zu haben".
14-Jähriger wollte nach Syrien ausreisen
Laut früheren Ermittlerangaben soll der 14-Jährige nicht an ein Selbstmordattentat gedacht haben. Der in der niederösterreichischen Landeshauptstadt wohnhafte Jugendliche soll auch vorgehabt haben, nach Syrien auszureisen und sich der Terrormiliz IS anzuschließen. Das habe er auch offen geäußert, hieß es. Der Tatverdächtige ist ein seit acht Jahren in Österreich lebender türkischer Staatsbürger.
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