Kämpfte in Ukraine
“Weiße Witwe” angeblich von Heckenschütze getötet
Die "Weiße Witwe" habe in der Ostukraine gegen prorussische Rebellen gekämpft und sei ebenfalls als Heckenschützin im Einsatz gewesen. Sie habe sich Aidar genannt. "Die Terroristin wurde vor zwei Wochen in der Nähe der Stadt Debaltsevo getötet", hieß es von Regnum. Sie sei einen "langen und qualvollen Tod gestorben". Auf den Sniper sei von ukrainischer Seite ein Kopfgeld von einer Million Dollar ausgesetzt worden.
Beweise für die Behauptungen gibt es nicht. Die britischen Behörden hätten keine Informationen, wonach sich Lewthwaite in der Ukraine aufgehalten habe, auch ostafrikanische Sicherheitsbehörden wüssten nicht, dass sie den Kontinent überhaupt verlassen habe. Auch westliche Geheimdienstler zweifeln: "Die Ukraine ist nicht wirklich ein Zielort für eine dschihadistische Kämpferin." Sie vermuten hinter den Behauptungen russische Propaganda.
Mit 17 zum Islam übergetreten, mit 21 bereits verwitwet
Samantha Louise Lewthwaite wird laut Interpol von den kenianischen Behörden wegen Sprengstoffbesitzes und konspirativer Vorbereitung eines Verbrechens im Jahr 2011 gesucht (siehe Fahndungsfoto oben). Aufgewachsen ist die Tochter eines englischen Soldaten und einer irischen Katholikin in Nordirland. Im Alter von 17 Jahren trat sie zum Islam über, nachdem die Familie nach England umgezogen war. Dann brach sie den Kontakt zu ihren Angehörigen ab.
In einem islamischen Chatroom machte sie Bekanntschaft mit Jermaine Lindsay, den sie kurze Zeit später heiratete. Lindsay gehörte 2005 zu den vier Selbstmordattentätern, die in Londoner Bussen und U-Bahnstationen 52 Unschuldige umbrachten und mehr als 700 verletzten. Im Alter von 21 Jahren war sie damit zur Witwe geworden.
Vermutlich an mehreren Terrorakten beteiligt
Lewthwaite verurteilte die Anschläge damals als abscheulich. Doch seitdem scheint sich ihr Verhältnis zum Terrorismus grundlegend geändert zu haben. Zunächst verloren sich die Spuren der Frau und Mutter - bis sie 2011 mit einem falschen Pass in Kenia wieder auftauchte. Das kenianische Außenministerium geht davon aus, dass die Frau seitdem an mehreren Terrorakten beteiligt war.
So soll 2012 in ihrer Wohnung in Mombasa eine Bomben-Werkstatt gefunden worden sein. Sie wird auch mit einer tödlichen Auseinandersetzung unter Terroristen in Verbindung gebracht, bei der auch ihr zweiter Ehemann gestorben sein soll.
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