Die österreichischen Hallen-Staatsmeisterschaften werden dann das erste Schwimm-Event dieser Kategorie im Wiener Stadthallenbad nach dessen Wiedereröffnung sein. In der ersten Limit-Phase haben Ende August und Anfang September bei den Weltcups in Doha und Dubai Lisa Zaiser, Lena Kreundl, Jördis Steinegger, David Brandl und Jakub Maly ihr WM-Ticket gelöst.
Unter den Aspiranten auf eine Reise nach Katar ist Dinko Jukic. Der 25-Jährige hat im Herbst seine geäußerten Comeback-Aussichten auch in Zeiten umgesetzt, zweimal blieb er über 100 m Lagen unter dem WM-Limit. Freilich zählte das noch nicht als Normleistung. Am vergangenen Wochenende in Zagreb gewann er über die kurze Lagenstrecke in 53,59 Sekunden, über 100 m Delfin in 51,55. Das war noch 36/100 über dem WM-Limit.
Im Stadthallenbad soll das Limit fallen
Während die Lagenstrecke sicher nicht im absoluten WM-Fokus von Jukic steht, ist das bei Delfin schon der Fall. Im Stadthallenbad soll das Limit fallen, zumindest wenn es nach einer Nennung des Klubs Primorje geht. Jukic ist schon in den vergangenen Wochen für den kroatischen Verein angetreten. Ein Antreten für seinen Stamm-Klub Austria Wien ist nicht möglich, da die im Jänner 2013 vom OSV ausgesprochene Sperre noch gilt.
Jukic-Start bei WM unklar
OSV-Präsident Stefan Miklauz rechnet damit, dass Jukic ein WM-Limit erbringen wird: "Dass er auch bei der WM schwimmt, da bin ich mir aber nicht so sicher." Denn wie die anderen Aktiven müsse auch der Olympia-Vierte vor einem EM- oder WM-Einsatz die Wettkampf- und Entsendungsrichtlinien des OSV unterschreiben. Das Jukic das auch machen würde, ist nicht vorauszusetzen.
"Dinko Jukic wird sicher nichts unterschreiben", meinte Jukic-Anwalt Thomas Krankl. Der Jurist beruft sich auf eine im Herbst 2013 von Jukic mit Vermittler Peter Schröcksnadel und der damaligen OSV-Vizepräsidentin Birgit Fürnkranz-Maglock geschlossene Vereinbarung, womit alle Streitigkeiten mit dem OSV ruhend gestellt würden und Jukic wieder starten könne - und zwar bedingungslos.
"Würde ihm nicht empfehlen, irgendetwas zu unterschreiben"
Krankl meint auch, dass Jukic' aktueller Verbandspräsident in Kroatien sitze - da er für einen kroatischen Verein startet. Es gebe auch keine Vertragsbeziehung zum OSV. "Ich würde ihm daher nicht empfehlen, irgendetwas zu unterschreiben." Ungeachtet dessen möchte der Athlet bei Groß-Events für Österreich starten. Dort müsse man laut Krankl schauen, ob man Jukic als künftigen Olympia-Medaillengewinner haben wolle oder nicht.
Dass Jukic für einen kroatischen Verein schwimmt, habe übrigens keine Auswirkung darauf, dass die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) Österreichs für ihn zuständig ist. So die Auskunft von NADA-Sprecher David Müller. Die Situation sei mit einem Fußball-Legionär zu vergleichen. So war es bisher und so sollte es bei Schwimmern auch aktuell sein. Die NADA prüft diesbezüglich die Statuten des Weltverbandes (FINA) noch.
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