Den WLAN-Netzen sind gewöhnlich hohe Frequenzbereiche ab zwei Gigahertz zugewiesen. Dort ist die Reichweite allerdings meist auf die Räume eines Hauses begrenzt. Niedrigere TV-Frequenzen, etwa im sogenannten UHF-Band von 470 bis 790 Megahertz, wurden bisher vor allem für die Übertragung von TV-Signalen genutzt. Mit dem Trend zum Internetfernsehen werden sie aber zunehmend seltener benötigt.
Die niedrigeren Frequenzen hätten für WLAN den Vorteil, dass die drahtlose Datenübertragung sehr viel besser mit Hindernissen wie Mauern zurechtkommt. Bestehende WLAN-Netze könnten eine Reichweite von mehreren Kilometern erreichen, wodurch sich neue Chancen für öffentliche WLAN-Netze in Städten böten, die für alle frei zugänglich sind.
"Weitreichende Folgen"
"Die Realisierung unseres Ansatzes hätte weitreichende Folgen", erklärte Weber vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des KIT. "Personen, Institutionen und Unternehmen wären bei ihrer digitalen Kommunikation in viel geringerem Maße auf teure Mobilfunknetze angewiesen."
Schon die Öffnung der bisherigen WLAN-Frequenzen im letzten Jahrhundert habe gezeigt, dass Anwender und Unternehmen die neuen Möglichkeiten innovativ für neue Produkte nutzen, darunter kabellose Lautsprecherboxen und Kameras, Garagenfernbedienungen, Funketiketten, Babyphones und Co.
Die beiden Autoren schlagen nach einer Mitteilung des KIT vom Montag vor, ihren Ansatz auf die Tagesordnung der World Radiocommunication Conference zu setzen. Diese von den Vereinten Nationen initiierte Konferenz entscheidet über die weltweite Nutzung von Radiofrequenzen.
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