Es war eines der besten Spiele 2013 und gehört auch 2014 noch lange nicht zum alten Eisen. "GTA V", Rockstars gefeiertes Gangster-Epos, kehrt zurück und ist nun endlich auch für Besitzer der neuesten Konsolengeneration erlebbar. Während sich an der grandiosen Gangster-Story rund um die drei bösen Buben Michael, Franklin und Trevor nichts geändert hat, ist die Spielwelt in der Next-Gen-Version deutlich hübscher als noch auf PS3 und Xbox 360.
Los Santos aus der Ego-Perspektive spielbar
Und damit das dem Spieler in aller Pracht demonstriert wird, gibt's jetzt die Option, "GTA V" als Shooter zu spielen, also aus der First-Person-Perspektive. Das klingt zunächst nach einer netten, aber nicht wirklich großen Neuerung. Beim Ausprobieren haben wir aber schnell bemerkt: Die Damen und Herren bei Rockstar haben sich ganz schön viel angetan, um ihr Game an die neue Perspektive anzupassen.
Das fängt bei einer Vielzahl von neu hinzugekommenen Animationen an, welche die Spielfigur beim Nachladen, Benutzen von Gegenständen wie dem Smartphone oder beim Autofahren zeigen. Auch die Waffen im Spiel haben First-Person-Modelle erhalten und sehen in der Ego-Ansicht richtig gut aus. Die Kameraperspektive wechselt im Ego-Modus nicht einfach nur in die First-Person-Ansicht, sondern gibt auch die Kopfbewegungen der Spielfigur wieder – inklusive schwindelerregender Rotation, wenn sie beispielsweise aus einem fahrenden Auto springt.
Steuerung und Fahrzeuge wurden angepasst
Sogar die Steuerung wurde für die neue Ansicht angepasst – man darf beispielsweise über Kimme und Korn zielen, wie man das von "Call of Duty" und vielen anderen aktuellen Shootern gewohnt ist. Nicht so unkompliziert steuerbar wie in der normalen Ansicht, aber durchaus spaßig, ist das Autofahren in der First-Person-Perspektive.
Rockstar hat die Cockpits aller Fahrzeuge im Spiel liebevoll für die neue Ansicht in Szene gesetzt, was Detailfanatikern sicher zusagen wird. Kurzum: Die neue Perspektive sorgt zwar nicht dafür, dass "GTA V" in der Next-Gen-Version ein völlig anderes Spiel als das Original ist, sie liefert aber ein frisches Spielgefühl, das die Reihe bisher nicht bot. Wie "GTA V" als Ego-Shooter aussieht, zeigt dieses Video:
Höherer Detailgrad, bessere Effekte, mehr Leben
Sie hat aber auch einen anderen angenehmen Nebeneffekt: In der Ego-Perspektive sieht man gut, mit wie viel Aufwand die Optik von "GTA V" verbessert wurde. Das merkt man beispielsweise an den Texturen, die nun deutlich schärfer sind als noch im Original, und auch an den Charaktermodellen, bei denen insbesondere die Gesichter von der Überarbeitung profitiert haben. Der Detailgrad der Welt ist insgesamt höher, Explosionen und Lichteffekte sind noch mal ein Stück schöner als in der ohnehin schon ansehnlichen Original-Version.
Neben rein optischen Anpassungen an der auf den Konsolen in Full-HD erlebbaren Spielwelt, wurde diese auch mit mehr Leben erfüllt. Die höhere Rechenleistung von PS4 und Xbox One wird beispielsweise genutzt, um in den Straßen von Los Santos mehr Passanten darzustellen, die überdies besser aussehen als im Original.
Im Umland – jetzt mit schöneren Grasbüscheln, detaillierteren Bäumen und hübscheren Partikeleffekten – der nach wie vor gigantischen frei begehbaren Metropole hat Rockstar außerdem neue Tiere eingebaut, die auch gleich für den einen oder anderen Auftrag herangezogen werden. Wer die optischen Änderungen in Aktion sehen will, sollte einen Blick auf dieses Video werfen:
Neue Songs im Radio, gut umgesetzte Steuerung
Einige Neuerungen gibt's bei der Spielmusik: Die Radiosender in Los Santos spielen jetzt eine ganze Reihe neuer Songs ab, und auch die eine oder andere virtuelle TV-Sendung wurde überarbeitet. Am zynischen Humor des Originals hat sich derweil nichts geändert, der gibt immer noch ein herrliches Sittenbild der US-Gesellschaft der Gegenwart ab. Und auch an der insgesamt gelungenen Vertonung mit den professionellen Sprechern und den stets gut ins Bild passenden Soundeffekten gibt es nichts zu mäkeln.
Dass Rockstar sogar die Steuerung an die neuen Erfordernisse angepasst hat, vervollständigt das gute Gesamtbild. Auf der PS4 macht "GTA V" regen Gebrauch vom Touchpad des Controllers und gibt auch immer wieder Sounds über dessen integrierten Lautsprecher wieder. Auf der Xbox One nutzt das Spiel die mit Vibrationsmotoren ausgestatteten Trigger, am PC wird eine ordentliche Maus-Tastatur-Steuerung implementiert.
Fazit: Das Warten hat sich gelohnt
"GTA V" war schon im Original ein großartiges Spiel, und daran ändert sich auch durch die neue Version nichts. Tatsächlich ist die Next-Gen-Version sogar das bessere "GTA V". Rockstar hat sich Zeit genommen, nicht nur oberflächliche Optimierungen durchzuführen, sondern die Spielwelt bis in kleine Details zu überarbeiten. Mit viel Liebe wurde auch der Ego-Modus umgesetzt, der zwar kein anderes Spiel, aber immerhin ein anderes Erlebnis aus "GTA V" macht.
Die Neuauflage hat lang auf sich warten lassen, aber es hat sich ausgezahlt. Für alle, die "GTA V" noch nicht gespielt haben, definitiv. Und auch für Fans, die Los Santos schon in der Originalversion erkundet haben, könnte die Next-Gen-Version einen Blick wert sein – wenn sie "GTA V" nicht primär der Story wegen, sondern wegen seines Charakters als großartiger Erwachsenenspielplatz gespielt haben.
Auf eine Neubewertung verzichten wir an dieser Stelle – mehr als die zehn von zehn Punkte, die das Original bekommen hat, können wir ohnedies nicht vergeben.
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