Für Kleinkinder wird es in der Regel abnehmbare Zahnspangen geben. Für Kinder über zehn Jahren wird ein festsitzendes Modell bezahlt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass auf der fünfteiligen Skala nach der internationalen IOTN-Klassifizierung eine Fehlstellung der Stufen 4 oder 5 vorliegt. Dies festzustellen obliegt dem Kieferorthopäden, es wird dafür kein Bewilligungsverfahren der Krankenkassen über den Chefarzt geben.
180 zertifizierte Kieferorthopäden
Geschaffen wird dafür ein neuer Gesamtvertrag mit den Kieferorthopäden. Für die Eltern bedeutet dies, dass sie sich an einen der zunächst 180 Kieferorthopäden oder Zahnärzte mit kieferorthopädischer Ausbildung wenden müssen. Der Hauptverband wolle damit die Einhaltung von Qualitätskriterien sicherstellen, so der stv. Hauptverbands-Generaldirektor Bernhard Wurzer. Nach drei Jahren folgt eine Evaluierung. Dann werde man entscheiden, ob die Kieferorthopäden ausreichen oder die Zahl der Stellen ausgeweitet werde.
Kosten von rund 80 Millionen Euro
Das Modell sei so gestaltet, dass sich der schon vom früheren Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) genannte Kostenrahmen von 80 Millionen Euro "ausgehen sollte", erklärte Wurzer. Der Hauptverband rechnet damit, dass jährlich rund 22.500 Kinder eine Gratis-Zahnspange bekommen werden. 80 Prozent davon sollen von Vertrags-Kieferorthopäden angepasst werden, die restlichen 20 Prozent von Ambulatorien der Sozialversicherungen oder anderen Vertragspartnern
Keine Kürzungen wird es bei den schon jetzt gewährten, unterschiedlichen Zuschüssen für Kinder geben, die in die Stufen 1 bis 3 nach fallen. Derartige Befürchtungen hatten zuletzt die Kieferorthopäden geäußert. Die Regelung muss allerdings noch von den Gremien sowohl bei der Zahnärztekammer als auch im Hauptverband bestätigt und von den einzelnen Trägern dann umgesetzt werden.
"Meilenstein der Gesundheitspolitik"
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser jubelte über einen "Meilenstein der österreichischen Gesundheitspolitik". Ab 1. Juli 2015 würden damit tausende Familien entlastet. Wurzer lobte als Chefverhandler des Hauptverbandes ausdrücklich die "sehr konstruktiven und partnerschaftlichen Verhandlungen" mit der Zahnärztekammer.
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