Schlimme Bilder

Abu-Ghraib-Folter auf arabischen Titelseiten

Ausland
17.02.2006 07:32
Ein großer Teil der arabischen Zeitungen hat die neu aufgetauchten Folterbilder aus dem US-Militärgefängnis Abu Ghraib im Irak auf der Titelseite veröffentlicht. Politische Beobachter gehen davon aus, dass die erschütternden Abbildungen die antiamerikanische Stimmung weiter anheizen werden.

Auch die auflagenstarke überregionale Zeitung "Al-Hayat" druckte Fotos, auf denen Leichen und geschundene Körper zu sehen sind. Einige US-Soldaten, die an der Misshandlung der Gefangenen in dem Horrorgefängnis beteiligt waren, sind inzwischen zu Haftstrafen verurteilt worden, die von den meisten Irakern allerdings als zu milde empfunden werden.

Schlimme Bilder
Auf einem der Bilder ist ein Mann mit durchgeschnittener Kehle zu sehen. Andere zeigen einen Gefangenen mit schweren Kopfverletzungen, einen weiteren Mann, der offenbar mit Fäkalien bedeckt ist, und einen nackten Mann, der kopfüber an einem Stockbett aufgehängt ist.

Die US-Regierung nannte die Veröffentlichung der Bilder "unglücklich". Sie könnten die Stimmung in der muslimischen Welt neu "aufheizen", sagte der Rechtsberater von Außenministerin Condoleezza Rice, John Bellinger, in Washington. Die UNO hat die Fotos in einer ersten Stellungnahme als "tief verstörend" bezeichnet. UNO-Generalsekretär Kofi Annan hoffe auf eine möglichst schnelle Untersuchung, sagte sein Sprecher Stéphane Dujarric in New York.

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