Lugar äußerte die Hoffnung, dass Nachbaur ihre Entscheidung revidiert und wieder in die Partei eintritt: "Ich will, dass sie bleibt." Andernfalls müsse man die Lage neu bewerten. Seiner Auffassung nach wäre es nicht möglich, an der Spitze des Klubs zu bleiben, wenn man sich nicht zur Partei bekennt.
Laut Lugar fordert Mehrheit des Klubs Klarheit
Lugar behauptete, damit auch im Namen von Frank Stronach und für die Mehrheit des Klubs zu sprechen. Zumindest sechs Mitglieder des elfköpfigen Klubs würden das auch so sehen, namentlich nannte er etwa Martina Schenk und Rouven Ertlschweiger.
Nachbaur wollte diese Frage nicht in der TV-Diskussion beantworten. Für sie ist es eine "Frage des Stils", solche Themen nicht medial zu diskutieren. Sie wolle organisatorische Fragen "im Team besprechen" und nicht öffentlich. Nachbaur bekräftigte aber, dass sie weiter hinter den Inhalten, Werten, dem Programm und zum Team stehe.
Nachbaur will Klubobfrau und Abgeordnete bleiben
Nachbaur betonte neuerlich, dass sie Klubobfrau bleiben wolle: "Ich bin gewählte Klubobfrau des Team Stronach und habe als solche auch von den Abgeordneten ein klares Votum bekommen." Ob sie bei der Klubsitzung, die am Dienstag stattfinden soll, noch eine Mehrheit bekommen wird, werde sich zeigen. Abgeordnete will sie aber auf jeden Fall auch dann bleiben, wenn sie als Klubobfrau abgewählt werden sollte.
Weiterhin keine genauen Angaben zu Parteiaustritt
Nicht eindeutig äußerte sich Nachbaur zu ihrem Parteiaustritt. Sie habe einen Zettel geschrieben mit der Formulierung: "Lieber Frank, ich ziehe mich aus der Bundespartei als stellvertretende Obfrau zurück." Auf die konkrete Nachfrage nach ihrer Parteimitgliedschaft meinte Nachbaur, dass diese Bürokratie "nicht relevant" sei. Im Interview mit der "Krone" hatte sie am Samstag jedenfalls klargestellt: "Der Rückzug aus der Partei ist kein Rückzug aus der politischen Bewegung."
Die Zurücklegung der Funktion der stellvertretenden Obfrau begründete Nachbaur neuerlich damit, dass sie als werdende Mutter mehr Zeit brauche und Frank Stronach sich einen "starken Mann" wünsche, dem sie nun Platz mache.
Ex-Minister und Westenthaler dementieren Gerüchte
Zu dem vom früheren Berater Rudi Fußi geäußerten Gerücht, wonach der frühere Kurzzeit-FPÖ-Justizminister und jetzige Anwalt Michael Krüger Parteichef und der frühere freiheitliche Klubobmann und BZÖ-Obmann Peter Westenthaler Generalsekretär werden sollen, wollte sich Nachbaur nicht äußern.
Krüger und Westenthaler selbst stellten jedoch am Montagvormittag klar, dass sie nicht für das Team Stronach in die Politik zurückkehren werden. "Es gibt kein Comeback des Peter Westenthaler", sagte der Ex-BZÖ-Chef. "Fußi sagt wissentlich die Unwahrheit." Und Krüger erklärte: "Das ist völlig absurd und abwegig, eine völlige Dummheit Fußis."
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