Schneechaos

Lawinengefahr vertreibt Touristen aus Obertraun

Oberösterreich
17.02.2006 19:37
Anderswo jubeln die Skigebiete über den heurigen Rekordwinter, doch in Obertraun macht sich Frustration breit: Denn seit Jahresbeginn musste die Zufahrt vier Mal wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Das schreckt viele Touristen ab. Die Bevölkerung fordert Hangverbauungen. Und nun drohen erneut Lawinen.

„Es ist sicher nicht gut, wenn unsere Gemeinde dauernd in den Schlagzeilen ist, weil der Ort wieder von der Außenwelt abgeschnitten ist. Irgendwie bleibt das dann im Ohr hängen. Natürlich wird es dadurch heuer wieder Einbußen geben“, ärgert sich der Obertrauner Tourismusverantwortliche Johann Puchinger. Dabei sei der Tourismus die einzige Einnahmequelle in der jobarmen Region, die ohnedies am Fördertropf hänge. Die erforderliche Lawinenverbauung im Grenzgraben und bei der Steingrabenschneid sei schon seit drei Jahren versprochen…

Null Zimmerbuchungen
Hannelore Dankelmayr vom Gasthof Dachsteinhof pfeift überhaupt auf diplomatische Worte und spricht Klartext: „Wir haben für die Ferienwoche null Zimmerbuchungen. Auch bei den Tagesgästen tröpfelt es nur. Na logisch, dass wir finanzielle Einbußen haben, wenn man den Gästen nicht einmal sagen kann, ob sie zu uns durchkommen.“

Raureifschicht wirkt wie Kugellager
Allein diese Woche musste die Seestraße zwei Mal während der Nacht gesperrt werden. Bergretter Alfred Höll gehört zur Lawinenkommission: „Unsere große Angst ist, dass der Regen mit der Durchfeuchtung des Schnees Lawinen auslöst. In etwa vierzig bis fünfzig Zentimetern Tiefe ist eine Raureifschicht, die in der Schneedecke wie ein Kugellager wirkt.“

Die Obertrauner selbst seien Blockaden gewöhnt, meint Amtsleiter Franz Höll: „Gott sei Dank gibt es die Bahnverbindung.“

 

 

 

Foto: Horst Einöder

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