16 Monate hat es gedauert, bis die Seewalchener Mitwisserin Manuela H. (30) Ermittlern das Schicksal des spurlos verschwundenen Weyreggers Rahim Pezeshk (35) verriet: Er war in der Wohnung des befreundeten Vöcklabrucker Ehepaares Majid (36) und Tahare D. (34) aus Eifersucht erstochen worden. Der Tote wurde zum Mondsee gekarrt, auf ein Surfbrett gelegt und hundert Meter vom Ufer entfernt in 40 Metern Tiefe versenkt.
Für immer verschwinden sollte auch das Opfer des Horrormordes von Bad Hall: Roman Löschenkohl (26) wurde von seinem Freund Stefan G. (26) erschlagen, zerstückelt und in seiner Wohnung unter einer Blumenecke einbetoniert. Doch die Blutspuren wurden von den Vermisstenfahndern entdeckt, die den letzten Weg des Opfers bis zum Täter verfolgten.
Tagelang wurde auch die verschwundene Mutter Cilem Yalcin (22) aus Bachmanning gesucht, bis das Geständnis ihres Gatten den Mord klärte: Er hatte sein Opfer erwürgt, zur Donau gefahren und bei Wilhering verscharrt. Und seither seiner Familie vorgelogen, seine Frau hätte Mann und Kind wegen eines Seitensprungs verlassen.
Eifersucht als Motiv im Kriminalrätsel
Eifersucht war auch das Mordmotiv hinter dem Vermisstenrätsel von Vöcklabruck: Dort hatte Volkmar Nadler (48) Gabriele Gut (40) erschossen, ihre Leiche mit einer Motorsäge zerstückelt, in Säcke und Taschen verstaut und im italienischen Bibione entsorgt. Der besorgten Familie seines Opfers machte er noch 19 Tage lang mit SMS vor, seine Freundin würde noch leben.
Verschwinden sollte nie geklärt werden
„Meine Tochter ist verreist, ich hab sie ja selbst zum Bahnhof gebracht“, verhinderte nun auch die mordverdächtige Mutter Romana Miny (42), dass der besorgte Vater (45) Vermisstenanzeige erstattete und Nachforschungen auslöste. In Wahrheit war Sandra (21) grausam geköpft, verstümmelt und verbrannt in der Donau versenkt worden. Ihre Leiche sollte nie mehr auftauchen, ihr Verschwinden nie geklärt werden.
300 Anzeigen um Abgängige pro Jahr
„Wir bekommen pro Jahr 300 Abgängigkeitsanzeigen“, sagt der Fahnder Markus Maggauer vom Linzer Landeskriminalamt, „von denen ein Prozent ungeklärt bleibt“. Vom Vorjahr sind fünf Fälle mysteriös, aus 2004 gar sechs verdächtig rätselhaft - seit 2002 fehlen von insgesamt 20 verschollenen Oberösterreichern Lebenszeichen.
Seit 9. Jänner ist auch das Handy der Landwirtin, Pferde- und Hundezüchterin Sabina Henrietta Maria Berger-Merwald (48) aus Weitersfelden tot, nachdem die Frau noch mit ihrem früheren Ehemann und jetzigen Lebensgefährten telefoniert hatte. Fünf Tage später wurde in einem Wald bei Gutau ihr Chrysler samt Autoschlüssel gefunden. Leichenspürhunde stöberten jedoch ringsum vergeblich im Tiefschnee: wieder ein Mord ohne Leiche?
Foto: Chris Koller
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