Die Beamten standen sprachlos in einer Gruft des Grauens: Obwohl seit Monaten immer wieder Tierschützer Alarm geschlagen hatten und der 62-Jährigen im Juni sogar vier Hunde abgenommen worden waren, hatte niemand das Ausmaß des Schreckens in dem vermeintlichen Tierasyl erahnen können. Die "Tierschützerin" hatte ohne Durchsuchungsbefehl niemanden ins Haus hineingelassen. Sie wusste, warum: Die verhungerten Hunde lagen teils skelettiert, teils mumifiziert und in Plastiksäcken versteckt in dem bis oben hin zugemüllten Bauernhof.
"Diese Frau ist krank"
"Jurist, Amtsarzt und Tierärztin waren wegen Verdachtslagen nach dem Tierschutz- und Hundehaltegesetz im Einsatz", bestätigt der Schärdinger Bezirkshauptmann Rudolf Greiner: "Wir haben einen Antrag auf Sachwalterschaft gestellt, diese Frau ist krank." Die früher durchaus renommierte Tierschützerin wurde ins Spital eingeliefert, mittlerweile aber wieder entlassen. Am Telefon schimpfte die 62-Jährige bei der Frage, warum sie die Hunde verhungern ließ, über andere Tierschützer, die sie ausgenutzt hätten, und legte dann auf.
Gandenhof wurde gesperrt
Der Gnadenhof, der einem bayrischen Verein gehört, wurde sanitätspolizeilich gesperrt. Sieben Hunde und drei Schweine wurden lebend weggebracht. Johanna Stadler von der Pfotenhilfe Lochen kümmert sich um jene vier Hunde, die im Juni gerettet wurden: "Ich habe noch nie so magere Hunde gesehen."
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