Schwache Crash-Werte

Unfall im Dacia Logan? Lieber nicht…

Motor
15.12.2014 17:38
Gegen billige Autos ohne Schnickschnack ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Doch wenn die Ersparnis auf Kosten der Sicherheit geht, ist Schluss mit lustig. Im aktuellen EuroNCAP-Crashtest fiel eines von zwölf Autos negativ auf: Der Dacia Logan erreichte nur drei Sterne.
(Bild: kmm)

Das rumänische Fabrikat kann lediglich in der Kategorie Kindersicherheit einigermaßen überzeugen. Auffällig schwach ist die Erwachsenensicherheit. "Bei nahezu allen simulierten Crashsituationen wurden stark erhöhte Belastungswerte an den Dummys festgestellt", erklärt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Besonders betrifft das den Frontalcrash, wo der Fahrer mit schwersten Verletzungen im Brust- und Fußbereich zu rechnen hat.

Die Brust war auch beim Pfahltest, bei dem ein seitlicher Aufprall gegen einen Baum oder Laternenmasten simuliert wird, am stärksten betroffen. Bei einem Heckaufprall besteht die Gefahr von lebensgefährlichen Verletzungen für Personen auf den Rücksitzen.

Aber auch als Fußgänger kann man sich bei einer Kollision mit dem Dacia Logan MCV besonders leicht lebensgefährliche Verletzungen zuziehen. "Vor allem die Vorderkante der Motorhaube, der untere Teil der Windschutzscheibe und die steifen A-Säulen erhöhen die Gefahr für einen Fußgänger bei einem Zusammenstoß." Auch bei der Ausstattung mit Sicherheitsassistenten ist der Dacia nicht auf der Höhe der Zeit: Nur ESP und Gurterinnerung auf den Vordersitzen sind serienmäßig vorhanden.

Fünf Sterne schwer zu erzielen
Die volle Sternezahl ist vor allem für Kleinwagen relativ schwer zu erzielen, weil dafür inzwischen eine ganze Palette modernster Sicherheitsassistenten nötig ist. In der aktuellen Testreihe kamen folgende Fahrzeuge immerhin auf vier Sterne: Mini Cooper, Opel Corsa und die Drei- bzw. Fünf-Türer-Variante des Smart (fortwo bzw. forfour). Ihre größten Probleme: Brustbelastung im Pfahltest (bei beiden Smart-Varianten und beim Opel), Halswirbelsäule beim Heckaufprall (Opel), Burstbelastung im Seitencrash (Mini) sowie die Ausstattung mit Sicherheitsassistenten. Ebenso die Fußgängersicherheit, die aber auch bei den Fünf-Sterne-Fahrzeugen nicht ganz überzeugen kann.

Sieben Testkandidaten erhielten trotz kleinerer Schwächen fünf Sterne: Ford Mondeo, Kia Sorento, Land Rover Discovery Sport, Lexus NX, Porsche Macan, Subaru Outback und VW Passat. "Diese Fahrzeuge haben lediglich kleinere, individuelle Schwächen, vorwiegend in den Bereichen Fußgängersicherheit und Assistenzsysteme. Eine Abwertung musste aber dennoch bei keinem davon erfolgen", so Max Lang.

Der Beste des Dutzends in Sachen Fußgängerschutz war übrigens der Opel Corsa mit 71 Prozent. Die anderen weisen großteils sehr harte Bereiche an Motorhaubenkante und A-Säulen auf. Bereits Unfälle mit geringer Geschwindigkeit bergen damit ein hohes Verletzungsrisiko für Fußgänger.

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(Bild: kmm)



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