Dingledine zufolge könnte schon in den nächsten Tagen eine Offensive gegen das Anonymisierungsnetzwerk erfolgen, in deren Rahmen zentrale Verwaltungsserver, die sogenannten Directory Authorities, vom Netz genommen werden sollen. Dingledine versicherte jedoch, dass das Tor-Netzwerk und seine Nutzer weiterhin sicher seien. Spekulationen dieser, die Server-Beschlagnahmung könnte im Zusammenhang mit dem jüngst erfolgten Hackerangriff auf Sony Pictures stehen, widersprach Dingledine.
Der Tor-Chef verwies bei der Gelegenheit auf die Wichtigkeit des Anonymisierungsdienstes. "Das Tor-Netzwerk bietet einen sicheren Zufluchtsort vor Überwachung, Zensur und der Ausbeutung privater Daten für Millionen von Menschen, die in unterdrückerischen Regimes leben, beispielsweise Menschenrechtsaktivisten in Ländern wie Iran, Syrien und Russland", betonte Dingledine und wehrte sich damit gegen den Vorwurf des Missbrauchs des Tor-Netzwerks durch Cyberkriminelle.
Das Anonymisierungsnetzwerk Tor erlaubt Internetnutzern, ihre Spuren zu verschleiern. Vielen Geheimdiensten und Behörden ist es deshalb ein Dorn im Auge. Im Sommer war bekannt geworden, dass der US-Geheimdienst NSA gezielt Menschen ins Auge fasst, die sich für Anonymität im Internet einsetzen, darunter auch Unterstützer des Tor-Netzwerks.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.