Mindestens 200 unabhängige Kinos bestätigten laut CNN, die Komödie über einen fiktiven Attentatsversuch auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu zeigen. Weitere waren demnach mit Sony im Gespräch. US-Präsident Barack Obama und Darsteller des Films lobten den Schritt.
Im Netz kann man den Film auf der Seite www.seetheinterview.com online ausleihen - vorerst allerdings nur mit einer US-Kreditkarte und über eine US-amerikanischen IP-Adresse. Der Film ist zudem auf der Streaming-Plattformen Google Play abzurufen. Außerdem soll er auf YouTube als Bezahlvideo erhältlich sein.
Der Chef von Sony Entertainment, Michael Lynton, sagte laut "Los Angeles Times" zur Vorführung des Films: "Wir sind stolz, ihn der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und uns gegen diejenigen gewehrt zu haben, die versuchten, die freie Meinungsäußerung zu unterdrücken." Die US-Bundespolizei FBI habe sich mit Sony über diese Entscheidung abgestimmt, sagte ein Mitarbeiter der Behörde zu CNN.
"Das Volk hat gesprochen! Die Freiheit siegt!"
Präsident Obama, der derzeit mit seiner Familie Urlaub auf Hawaii macht, begrüßte die Entscheidung, wie sein Vize-Sprecher Eric Schultz sagte. Die USA glaubten an das Recht auf freie Meinungsäußerung und künstlerische Freiheit. "Das Volk hat gesprochen! Die Freiheit siegt! Sony hat nicht aufgegeben!", twitterte Seth Rogen, der eine der Hauptrollen in "The Interview" spielt.
Unabhängige Kinos in fast der Hälfte der US-Bundesstaaten wollen den Film laut einer Zählung von CNN zeigen, besonders viele im Hollywood-Heimatstaat Kalifornien. Es könnten landesweit bis zu 300 Kinos werden. Art House Convergence, ein Verbund unabhängiger Kinos, hatte Sony in einem offenen Brief seine Unterstützung zugesagt. Die großen Kinoketten wie AMC und Regal schlossen sich dem Start zunächst nicht an.
Kinostart zunächst wegen Terrordrohungen abgesagt
Auslöser des Wirbels um "The Interview" war ein Hacker-Angriff auf Sony Pictures. Das Studio sagte den Kinostart nach der Attacke und Terrordrohungen zunächst ab. Die US-Bundespolizei macht Nordkorea für den Angriff verantwortlich. Die Führung in Pjöngjang bestreitet dies. In dem weitgehend isolierten Land waren indes den zweiten Tag in Folge einige Internetseiten nicht zu erreichen. Ein erster Ausfall zog Spekulationen über eine US-Reaktion nach sich.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.