Schneeglatte Straßen

Wintereinbruch in Österreich: Etliche Unfälle

Österreich
28.12.2014 12:29
Das Warten auf die weiße Pracht hat ein Ende. In der Nacht auf Sonntag begann es in weiten Teilen Österreichs bis in die Niederungen zu schneien. Teilweise dauern die winterlichen Niederschläge noch an. Durch die eisigen Wetterverhältnisse kam es auf den schneeglatten Straßen immer wieder zu Unfällen und Behinderungen.

In Wien rief der erste Schneefall umgehend die Flotte der Räumfahrzeuge der MA 48 auf den Plan. Die Einsatzfahrzeuge sind für das rund 2.800 Kilometer lange Straßennetz der Hauptstadt verantwortlich. Die niedrigen Temperaturen von etwa minus zwei Grad Celsius und auffrischender Wind sorgten vielerorts für Schneeverwehungen. Für Hauseigentümer gilt - wie in jedem Jahr - Räum- und Streupflicht für die Gehsteige vor ihren Liegenschaften.

Unfälle auf schneeglatten Straßen in Oberösterreich
In Oberösterreich hatte der Wintereinbruch in der Nacht auf Sonntag eine Vielzahl von Verkehrsunfällen auf schneeglatten Straßen zur Folge. Dabei gab es mehrere Verletzte. In Linz hatte ein Lenker allerdings Glück im Unglück: Es gelang ihm, sich aus seinem Auto zu retten, als es in einem Bach versank.

Ein 21-jähriger Oberösterreicher geriet mit seinem Pkw ins Schleudern und rutschte in den Mühlbach. (Bild: APA/BF LINZ/UNBEKANNT)
Ein 21-jähriger Oberösterreicher geriet mit seinem Pkw ins Schleudern und rutschte in den Mühlbach.
Einsatzkräfte bargen den Unfallwagen aus dem Mühlbach in Oberösterreich. (Bild: APA/BF LINZ/UNBEKANNT)
Einsatzkräfte bargen den Unfallwagen aus dem Mühlbach in Oberösterreich.

Der 21-Jährige war auf der Lunzerstraße auf dem Weg zu seinem Vater, um ihn von der Arbeit abzuholen. Obwohl er nach eigenen Angaben mit nur 30 km/h fuhr, geriet sein Auto plötzlich ins Schleudern, brach nach rechts aus und rutschte über eine Böschung in den Mühlbach, wo es zur Gänze unterging. Der Lenker verließ den Wagen durch die Fahrertür und kletterte völlig durchnässt die Böschung hinauf.

Nur wenige Meter entfernt ereignete sich ein weiterer Unfall: Ein 24-Jähriger rutschte mit seinem Pkw gegen einen Lichtmast. Er sah den 21-Jährigen und alarmierte die Einsatzkräfte. Helfer vom Roten Kreuz versorgten den durchnässten, aber unverletzten Lenker. Die Linzer Berufsfeuerwehr barg mit Hilfe ihrer Taucher das nahezu unbeschädigte Fahrzeug aus dem Wasser.

Pkw-Überschlag in Niederösterreich
Auch in Niederösterreich herrschten am Sonntag verbreitet winterliche Fahrbedingungen, die einer jungen Autolenkerin zum Verhängnis wurden. Die 18-Jährige geriet auf der L2 bei Raasdorf in Fahrtrichtung Wien ins Schleudern und kam von der Fahrbahn ab. Der Pkw überschlug sich und kam am Dach zum Liegen. Die Lenkerin wurde verletzt ins Wiener SMZ Ost eingeliefert, teilte die NÖ Landespolizeidirektion mit.

Laut ÖAMTC gab es ansonsten aber keine gröberen Behinderungen. In Teilen des Mostviertels - im Raum Randegg, Gresten und Gaming - waren die Straßen stark vereist, vor Glätte wurde gewarnt. Alle Räum- und Streufahrzeuge des Winterdienstes sind im Einsatz. In den alpinen Regionen des Bundeslandes gilt Kettenpflicht für Schwerfahrzeuge.

Geländewagen in Salzburg 200 Meter abgestürzt
Bei winterlichen Straßenverhältnissen stürzte am Sonntagvormittag ein Geländewagen in Großarl im Salzburger Pongau rund 200 Meter von einem Güterweg ab. Der Wagen kam bei der "Laireitingkapelle" von der Straße ab und fiel über eine Böschung. "Nach dem Absturz blieb das Fahrzeug seitlich liegen", schilderte Polizeisprecherin Eva Wenzl. Es dürfte nur ein Insasse in dem Auto gesessen sein. Der schwer verletzte 61-Jährige aus Großarl wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Spital gebracht. Mit der Bergung des Wagens waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Großarl und St. Johann betraut.

Allgemeine Kettenpflicht auf vielen Kärntner Straßen
Der Wintereinbruch-Hotspot befand sich am Sonntag wohl in Kärnten. Für viele Verbindungen wurde eine allgemeine Kettenpflicht ausgesprochen, etwa für die Nassfeld Straße (B90), die Loiblpass-Straße (B91) und die Katschbergstraße (B99) ab St. Michael im Lungau. Die B109 über den Wurzenpass wurde wegen Glätte gesperrt.

Zudem kam es zu mehreren Unfällen: So geriet etwa am Samstagabend im Gailtal ein 31-jähriger Klagenfurter mit seinem Kastenwagen während eines Überholmanövers ins Schleudern. Er prallte gegen einen entgegenkommenden Pkw. Der Lenker, ein 47-jähriger Slowene, und dessen 17-jähriger Sohn wurden ebenso wie der Klagenfurter verletzt und ins Landeskrankenhaus Villach gebracht.

Mehrere Lkws auf steirischer Pack hängen geblieben
In der Steiermark führte der Schneefall nur vereinzelt zu Verkehrsbehinderungen. Auf der A2, der Südautobahn, blieben zwischen Steinberg und Modriach einige Lkws hängen. Die Autobahn musste in Fahrtrichtung Klagenfurt einige Zeit gesperrt bleiben, teilte der ÖAMTC mit. Bis auf den Zwischenfall auf der Pack war es aber auf den steirischen Straßen ruhig. Für Schwerfahrzeuge gab es auf einigen Landstraßen Kettenpflicht, so unter anderem am Niederalpl oder dem Feistritzsattel. In Graz hörte es bereits am Vormittag zu schneien auf, Verkehrsbehinderungen gab es keine.

Lawinenwarnstufe 3 in Tirol
In Tirol haben die erneuten Schneefälle vorerst zu keinen Verkehrsproblemen geführt. Auf einigen höher gelegenen Verbindungen bestand Kettenpflicht. Die Lawinenwarnstufe lag bei "3" auf der fünfteiligen Skala. Ketten waren laut ÖAMTC unter anderem am Arlbergpass oder am Gerlospass vorgeschrieben. Die Sellrain- und Kühtailandesstraße waren wegen der Weltcuprennen bis Montag eingeschränkt benutzbar bzw. überhaupt gesperrt.

Bis über den Jahreswechsel soll nun laut einer ZAMG-Prognose das winterlich-kalte Wetter anhalten.

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