Rekord-Adler Gregor Schlierenzauer gibt offenherzig zu, dass er nicht "everybody's darling" ist: "Ich bin mir dessen bewusst. Aber ich werde mich deshalb sicher nicht verbiegen. Ich bin halt so, wie ich bin."
Die "Bild"-Zeitung stellt in der Montag-Ausgabe den 24-jährigen Tiroler freilich als größten Unsympathler in der ÖSV-Mannschaft hin. Er würde die Geselligkeit seiner Ösi-Kollegen hassen, er sei im Team isoliert, er fände keine Zimmerpartner. Er hätte sogar versucht, Unterschriften für die Entlassung von Star-Trainer Alex Pointner zu sammeln...
"Es gehört sich nicht, dass man einen Menschen in eine Schublade wirft, die überhaupt nicht stimmt", ärgerte sich Österreichs Nordisch-Direktor Ernst Vettori über die Aufmacher-Story der deutschen "Bild"-Zeitung. Für unseren Olympiasieger von 1992 sei das Ganze eine faule Geschichte.
Alles aberwitzig und falsch
Hört man sich im heimischen Adler-Horst um, sind die Vermutungen allesamt aberwitzig und falsch. Titelverteidiger Thomas Diethart teilt in dieser Saison mit Schlierenzauer das Zimmer: "Ich kann mit Gregor über alles reden. Er gibt mir immer wieder Tipps."
"Schlieri" will auf die grobe Provokation gar nicht eingehen, um bei der Tournee keine Unruhe in die österreichische Mannschaft zu bringen: "Bei der Tournee gehören Nebengeräusche dazu, dadurch darf man sich nicht aus dem Konzept bringen lassen. Mehr kann und möchte ich im Moment dazu nicht sagen, es gibt Wichtigeres zu tun."
Hinter dem japanischen Altstar Noriaki Kasai reihte sich Gregor Schlierenzauer nach Durchgang eins in Oberstdorf als Sechster ein, beide versemmelten aber ihren zweiten Durchgang. So blieb für Gregor nur Platz 17 und die Tournee ist wohl schon vorbei. "Die Tournee ist glaube ich Geschichte, so viel kann ich schon rechnen. Aber der österreichische Doppelsieg macht mich trotzdem glücklich", so Schlieri.
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